« Es ist unleugbar, Herr van Beethoven geht einen eigenen Gang; aber was ist das für ein bizarrer mühseliger Gang! Gelehrt, gelehrt und immerfort gelehrt und keine Natur, kein Gesang! … ein Suchen nach seltener Modulation, ein Ekelthun gegen gewöhnliche Verbindung, ein Anhäufen von Schwierigkeit auf Schwierigkeit, dass man alle Geduld und Freude dabey verliert.“ Auch diese Zeilen wurden als Rezension bei der Uraufführung der drei ersten Violinsonaten von Beethoven geschrieben.
Wenn man nun die Einspielung von Ian Watson und der Violinistin Susanna Ogata hört, gerade auch im Vergleich zu der hier drüber vorgestellten SACD von Ars Produktion, dann zeigen sie auf historischen Instrumenten eher diese Seite der Sonaten, also das Neue auf, das Komplizierte für die Zeitgenossen. Ihr Ansatz ist gleich viel energischer und robuster. Auch Ihnen mangelt es nicht Leichtigkeit in manchen Momenten, aber man empfindet eher das Gelehrte als dass man nur die Musik genießt. Ob diese andere Sicht daraus begründet ist, dass diese beiden die Erkundung dieser Sonaten mit diesen frühen Werken auf ihrer vierten CD der Reihe beschließen und somit aus dem Blickwinkel der späteren Werke kommen? Manche Formulierungen wirken aufgesetzt, wo andere einen natürlichen Fluss präsentieren.