Ein halbes Jahrhundert verschollen und nun wieder aufgetaucht, stellt dieses in Hochzeiten seines minimalistischen Stils bis hin zu Einstein on the Beach entstandene Stück Music in Eight Parts einen Missing Link dar, der Glass in früher Perfektion zeigt. Für Bläser, Tasteninstrument und Stimme komponiert, eröffnet es in gut zwanzig Minuten den Kosmos Glass. Unter Bedingungen von COVID-19 von den Musikern jeweils in ihrem privaten Studio eingespielt und von ihrem musikalischen Direktor Michael Riesman aufbereitet, ist ihnen doch ein geniales Klangbild gelungen, das diese Musiker als Spezialisten des Tonschöpfers, der ihnen den Namen gab, auszeichnet.
In dieser Aufnahme wird die ganze Wirkung deutlich, die diese Musik in meisterhafter Präsentation entfalten kann. Mit immerwährend erscheinendem Sog, der wegen des streng durchgezogenen Rhythmus niemals nachlässt, wartet man ständig darauf, dass es vorbei ist und kann sich doch auch nicht lösen. Wenn dann das Ende eintritt, ohne dass es durch übliche gestalterische Vorbereitungen erkennbar gewesen wäre, so ist man überrascht und enttäuscht.