In drei Vorstellungen von Mozarts ‘Zaide. Eine Flucht’ am 11., 13. und 14. Januar 2017 in der Alten Kongresshalle München, mit einem gemischten Ensemble aus Klassik-Profis und geflüchteten Künstlerinnen und Künstlern, wir eine dramaturgisch aktualisierte ‘Münchner Fassung dieses einmaligen Projekts vorgestellt.
‘Zaide. Eine Flucht’ ist das zweite groß angelegte Musiktheaterprojekt des Vereins ‘Zuflucht Kultur’. Der Verein und seine Gründerin, die Sängerin Cornelia Lanz, wollen Mut machen für das interkulturelle Miteinander und die Verständigung durch Kultur. Mozarts unvollendete Oper spielt im Orient und enthält ideale Anknüpfungspunkte, um Beiträge von geflüchteten Künstlerinnen und Künstlern aus Afghanistan, dem Irak, Iran, Pakistan, Nigeria und Syrien zu integrieren. Die Geschichte von Zaide und ihrem Geliebten Gomatz wird vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse neu erzählt. Die Flucht vor Krieg und Gewalt sowie die Isolation und Irritation in der Fremde wird aus vielen Perspektiven reflektiert und durch Mozarts Musik mit Leben gefüllt.
Nach der auch medial viel beachteten Premiere im August 2015 in Augsburg ging die Oper erfolgreich auf Tour und war unter anderem in Stuttgart, Ulm, Schwäbisch Gmünd und Biberach zu sehen.
Für die drei Aufführungen in der bayerischen Landeshauptstadt wird die ursprüngliche ‘Augsburger Fassung’ mit einem teilweise neuen Kreativteam aus München bearbeitet und weiterentwickelt. Einen entscheidenden Beitrag dazu leistet die Ludwig-Maximilians-Universität München. 40 Studierende aller Fächer des Departments Kunstwissenschaften kümmern sich unter Leitung der Dramaturgin Dana Pflüger um die Planung der Vorstellungen. Die Vorbereitungen berücksichtigen sämtliche Aspekte der Produktion, darunter das Programmheft, einen Video-Trailer sowie eine Film-Dokumentation, die Entwicklung eines Begegnungsformats zwischen Künstlern und Publikum, die Einbindung von Geflüchteten in München, Workshops an Schulen und in Flüchtlingsheimen, die Pressearbeit sowie die Organisation einer begleitenden Ausstellung in der Galerie der U-Bahn-Haltestelle ‘Universität’.