Ein zuallererst virtuoses Programm ungarischer Prägung legt der französische Cellist Aurélien Pascal zusammen mit der Pianistin Paloma Kouider vor. Eingeleitet wird die Aufnahme mit einem Werk des Cellovirtuosen David Popper, der in Prag ausgebildet und später Dozent in Budapest wurde. Sein ukrainisch angehauchtes Werk der ‘Fantasie über ein kleinrussisches Thema – so bezeichnete man die Ukraine – vereint lyrische Passagen mit herausfordernder Artistik.
Dazu kommen die beiden gebürtigen Ungarn Ernö Dohnanyi und Zoltan Kodaly. Von seinem Werk Ruralia Hungarica hat Dohnanyi nur den langsamen Satz für Cello gesetzt. Die beiden schnellen Abschnitte hat nunmehr Pascal Aurélien aus einer vom Komponisten verfassten Version für Violine direkt auf das Cello übertragen. Hier ist die Virtuosität ebenfalls nicht zu leugnen. Und auch die Werke von Kodaly sparen nicht mit technischen Anforderungen, insbesondere die Sonate für Cello solo. Auch das Adagio zeigt die Einflüsse der Volksmusik, die Kodaly erforscht hatte.
Dieses ganz und gar auf Höchstleistungen getrimmte Programm bewältigt der Cellist Aurélien Pascal mit Bravour. Keine Herausforderung scheint ihm zu schwer, keine Passage zu schnell. Die Pianistin Paloma Kouider ergänzt diesen Parforceritt mit nonchalanter Partnerschaft. In einer solchen Interpretation und auch wegen der sehr trocken gestalteten Aufzeichnung fehlt es bei dieser Werkauswahl an warmen Celloklängen, die einen umarmen wollen.