Bela Bartok: Violinsonate Nr. 1, Paul Hindemith: Violinsonate op. 11 Nr. 1, Francis Poulenc: Violinsonate; Elias David Moncado, Violine, Hansjacob Staemmler, Klavier; 1 CD CAvi 8553577; Aufnahme 05.2021, Veröffentlichung 04. - 05.2022 (67'09) – Rezension von Uwe Krusch

Der 21-jährige Elias David Moncado legt auf seinem Debütalbum Werke des frühen 20. Jahrhunderts vor. Bei der Werkauswahl interessiert ihn das Verhältnis des Komponisten zu seiner Umwelt, insbesondere im Hinblick auf psychischem Stress und Ängste. Bei Poulenc sieht er verborgene Leidenschaft, Brutalität und Schmerz; Hindemith stellt düstere, heroische und tänzerische Momente nebeneinander; Bartok setzt unglaublich raffinierte Klangfarben vor dem Hintergrund einer allgemeinen Leidensstimmung ein.

Moncado geht seine Interpretationen mit jugendlicher Intensität und handwerklich solider Ausgestaltung an. Aus der gestalterischen Dichte entsteht auch ein romantisch dicht anmutender Klang, dem die strukturell durchhörbare Gestaltung der Kompositionen zur Seite gegeben wird. Damit wird einerseits die klare Darstellung möglich, die den Aufbau der Werke hören lässt. Andererseits kniet sich Moncado mit seinem Spiel so in die Interpretation, dass man die Schmerzen und Ängste, die die Komponisten zumindest unbewusst in ihre Arbeit einfließen ließen, heraushören kann. So macht er sein Debüt zu einer bewussten Darstellung der Ausdruckswelten, was ein unkonzentriertes Zuhören unmöglich macht.

Mit Hansjacob Staemmler begleitet ein Pianist, der als Dozent selber über die Technik hinaus die inneren Werte der Musik vermitteln muss. Damit ist er ein idealer Partner in diesem Duo, der neben der Beherrschung des eigenen Instruments auch die Stimmungsfragen verstehen und gleichfalls vermitteln kann.

On his debut album, 21-year-old Elias David Moncado presents works from the early 20th century. The selection shows that he is interested in the composer’s relationship to his environment, especially in terms of psychological stress and anxiety. In Poulenc, he sees hidden passion, brutality and pain; Hindemith juxtaposes somber, heroic and dance-like moments; Bartok employs incredibly sophisticated timbres against a backdrop of a general mood of suffering.Moncado approaches his interpretations with youthful intensity and solid craftsmanship. The creative density also gives rise to a romantically dense sound, to which is added the structurally transparent design of the compositions. On the one hand, this makes possible the clear presentation that allows the structure of the works to be heard. On the other hand, Moncado is so involved that one can hear the pain and fears that the composers at least unconsciously let flow into their work. Thus he makes his debut a deliberate display of expressive worlds, making unfocused listening impossible.Hansjacob Staemmler is a pianist who, as a lecturer himself, goes beyond technique to convey the inner values of the music. This makes him an ideal partner in this duo, who, in addition to mastering his own instrument, can understand and likewise convey the issues of mood.

 

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