4 + 4 + 4 = 12
Unter dem Titel ‘The 12 Seasons’ stellt der Bratschist David Aaron Carpenter Vivaldis ‘Vier Jahreszeiten’ den ‘ Las Cuatro Estaciones Porteñas’ von Astor Piazzolla und den ‘Four Seasons of Manhattan’ von Alexy Shor gegenüber. David Aaron Carpenter kann als Solist punkten und so ergibt diese Zusammenstellung ein sehr frisches und lebendiges Resultat. Exzellent ist auch das ‘Salomé Chamber Orchestra’, das allerdings zumindest in der Interpretation der Vivaldi-Konzerte die führende und gestaltende Hand eines wirklichen Dirigenten vermissen lässt. Man kann daher Carpenter nur raten, sich lieber auf sein Instrument als auf den Taktstock zu konzentrieren (Warner Classics 0825646486953).
Außenseiter-Produktion
Gerd Schallers Bruckner haben wir an dieser Stelle schon mehrmals gelobt und als eine der interessantesten Interpretationen der letzten Jahre gepriesen. Lobenswert ist es, dass Schaller auch die frühen Symphonien einspielt, wenngleich dies, wie hier mit der Symphonie in f-moll Studien-Symphonie WAB 99, wirklich nicht notwendig ist. Auch hier soll man sich die Frage stellen, ob es denn wirklich sinnvoll ist, schwache Werke großer Komponisten aufzunehmen, und dabei zu wissen, dass sie kaum einen Interessenten finden werden, zumal auch die Spieldauer der CD mit 43 Minuten recht kurz ist. Vielleicht hätte das Label diese Außenseiter-produktionen lieber bündeln und zu einem späteren Zeitpunkt zusammen herausbringen. (Profil PH15004)
Easy Listening
Richtige Wohlfühlmusik präsentiert uns Jan Vogler mit vier Klassikern von Tchaikovsky: Die ‘Sérénade Mélancholique’, die ‘Variationen über ein Rokoko-Thema’, ‘Souvenir d’un lieu cher’ und ‘Souvenir de Florence’ sind beste Unterhaltungsmusik. Vogler selbst ist Garant für ein exzellentes und intelligentes Spiel. Die drei ersten Stücke werden vom Radio-Symphonieorchester Frankfurt unter Andrès Orozco-Estrada gespielt, ‘Souvenirs de Florence’ vom ‘Moritzburg Festival Ensemble’. Und das ist auch die wirkliche Perle dieser gefälligen CD (Sony Classical 88875114292).
Besser im Original
Challenge Classics veröffentlicht die Aufnahme eine Bearbeitung von Mozarts genialer ‘Gran Partita’ durch den Komponisten C.F.G. Schwencke (1767 – 1822). Dieser machte daraus ein Klavierquintett mit Oboe. Die Perfektion des Originals wird hier nicht erreicht, weder in Sachen Dynamik, noch bei den Farben und der inneren Balance. Da hilft es auch nicht, dass das ‘Quatuor Dialogues’ und der Pianist Ewald Demeyre ihr Bestes geben. Doppelt schade, denn auch die hervorragende Hybrid-Aufnahmequalität kann sich hören lassen. (Challenge Classics CC726997)
