Byrd und Pärt, traut vereint
Kurze Vokalstücke von William Byrd und Arvo Pärt singen ‘The Sixteen’ auf einer neuen CD von Coro. Obwohl vier Jahrhunderte beide Komponisten trennen, ist die Mischung perfekt, denn die Auswahl präsentiert Musik, die hundertprozentig zueinander passt. In ihrer Einfachheit entwickelt sie mit ‘The Sixteen’ eine Intensität, die jede noch so nervöse Seele bezwingen und zur Ruhe bringen muss. Harry Christophers Sänger faszinieren einmal mehr durch eine unvergleichliche Balance und Homogenität (Coro 16140).
Strahlender Vokalklang
Vokal- & Instrumentalmusik von Marini, Ziani, Marini, d’India, Corradi, Monteverdi, Foscarini, Barbarino und Kapsberger bringt das österreichische, mit Tenorduett sowie vier Continuospielern eher ungewöhnlich besetzte Ensemble ‘Vivante’ zu Gehör. Das Programm rund um das Thema Liebe, mit weltlichen Madrigalen, tänzerischen Villanellen und Canzonetten des frühen 17. Jahrhunderts, wird mit viel Kommunikationsfreude und strahlendem Klang dargeboten. Freunde der Gattung können vorbehaltlos zugreifen (Deutsche Harmonia Mundi 88875102932).
Gerard Schwarz … als Trompeter
Heute ist Gerard Schwarz ein weltweit geschätzter Dirigent, von 1972 bis 1977 war er Co-Principal im Trompetenregister des ‘New York Philharmonic’. Und ein Jahr zuvor entstanden die Aufnahmen zu einem nun von Delos wiederveröffentlichten Recital mit dem Pianisten Kun Woo Paik: ‘Music for Trumpet and Piano. The French Influence’. In Werken von Honegger, Ibert, Senée, Enesco, Jolivet, Bozza, Charlier und Pascal zeigt sich Schwarz als hoch virtuoser, den Klang fein ziselierender Trompeter, der gewiss alle Freunde der Gattung begeistern wird. (Delos DE 1047)
Umfassendes Roentgen-Programm
Es ist ein Nischenprogramm, und aufs Ganze gesehen ein bisschen viel des Guten: Die gesammelten Werke für Violine und Violoncello des niederländischen Komponisten Julius Röntgen, bekannterweise ein Musiker, der sowohl von Johannes Brahms und Edward Grieg wie auch vom Violinisten Carl Flesch und dem Cellisten Pablo Casals geschätzt wurde. Der Geiger Olivier Kipp und die Cellistin Katharina Troe, die Streicher des ‘Hyperion Klaviertrios’, nehmen sich der Musik Roentgens mit viel Talent an. Die Musik klingt sehr vital, kantabel, und man hat nie den Eindruck, dass die Interpreten selten aufgeführte Stücke spielen. Ihre Aufführungen klingen entsprechend frei, besonders in der Agogik und in der Akzentuierung, um vor allem dem Elan und dem Gesang Raum zu lassen (Thorofon CTH2628/3).
