Erstrangige Kammermusik
Das Ensemble ‘Nevermind’ widmet sich der Musik von Jean-Baptiste Quentin und Louis-Gabriel Guillemain. Anna Besson, Flöte, Louis Creac’h, Geige, Robin Pharo, Viola da Gamba, und Jean Rondeau, Cembalo, bringen die Werke in stilvollen und sehr ausgewogenen Interpretationen zu Gehör. Hier sind Kammermusiker am Werk, die einander zuhören und miteinander reden. Die mit Leichtigkeit gemeisterten virtuosen Passagen schmeicheln dem Repertoire ebenso wie die Momente grüblerischer Einkehr (Alpha 235).
Schwungvolle Barockmusik
‘Treasures of the German Baroque’ haben die Musiker des sehr internationalen, in den Haag gegründeten Ensembles ‘Radio Antiqua’ aufgenommen. Die fünf Musiker spielen auf Geige, Blockflöte, Fagott, Theorbe, Cello und Cembalo Werke von Telemann, Pisendel, Schaffrath, Reichenauer, Dieupart und Brescianello. Geprägt wird der alerte und schwungvolle Klang vom hellen Geigenklang und dem keck-virtuosen Fagott. Selbst in den langsamen Sätzen lässt dieser Schwung nicht nach (Ambronay AMY305).
Barocke Liebe…
‘Les Arts Florissants’ und William Christie, die jetzt wieder für Harmonia Mundi aufnehmen, haben für ein Album mit dem Titel ‘Bien que l’amour -Airs sérieux et à boire’ Werke von Lambert, Couperin, d’Ambruys, Charpentier und Chabanceau de La Barre aufgenommen, eine prachtvolle, raffiniert gemachte Sammlung voller musikalischer Farben und charmant-kunstvoller Ausdruckskraft. Freilich: vom Text würde man gerne etwas mehr verstehen…(HAF 8905276)
Stokowski-Digest
Naxos hat einige von Leopold Stokowskis prächtigsten Bearbeitungen (Bach, Tchaikovsky, Wagner, Purcell, Boccherini…) auf einer modellhaften CD zusammengestellt. Stokowskis ehemaliger Assistent José Serebrier zeigt an der Spitze des ‘Bournemouth Symphony’ ein ebenso sicheres Gespür für die Transkriptionen russischer Musik wie die von Bach oder Purcell. Stokowski hat nicht nur, wie es ihm manchmal nachgesagt wird, Opulenz und Showsound gesucht: das zeigen eindringlich gerade seine Barock-Bearbeitungen. José Serebrier dirigiert sehr umsichtig und auch gefühlvoll, weil er eher in die Musik hineinhört als, dass er sie hinausposaunen würde (Naxos 8.578305).
Salonmusik in Luxusausgabe
Das slowakische ‘Janoska Ensemble’ wurde von den Brüdern Ondrej, Frantisek und Roman gemeinsam mit ihrem Schwager Julius Darvas gegründet. Es ist ein Salon-Ensemble, das diese Kunst mit viel Virtuosität und Improvisationskunst und noch mehr Klangfantasie auf die hohe Schiene gebracht hat. Bei DG haben die vier Musiker nun ihre erste CD veröffentlicht. Mit einer inspirierten Bearbeitung der ‘Fledermaus’-Ouvertüren, Waxmans ‘Carmen-Fantasie’, Massenets ‘Méditation’, ‘Adios nonino’ von Piazzolla und einigen Eigenkompositionen ist musikalische Unterhaltung auf höchstem Niveau garantiert (Deutsche Grammophon 4812524).