Vielversprechender britischer Tenor
Ein Britten-Programm, das sich kein Freund der Musik dieses Komponisten entgegen lassen sollte, hält Linn parat: ‘Serenade for Tenor, Horn and Strings’, ‘Young Apollo’, ‘Lachrymae for viola & strings’, und ‘Prelude & Fugue for 18 strings’ Die Solisten sind samt und sonders ausgezeichnet, genau wie die herausragend guten ‘Aldeburgh Strings’. Vor allem überzeugt  der junge britische Tenor Allan Clayton, dessen helle und wohlklingende, angenehm weiche und schlanke  Stimme an die von Peter Pears erinnert (Linn CKD 478).

Mit vokaler Denkweise
CD-Cercar-la-VoceDas Duo ‘L’Istante’ (Anaïs Chen, Violine, und Johannes Keller, Cembalo) spielt auf der CD ‘Cercar la voce’ Stücke von Palestrina, Luzzaschi, Fontana, Scarlatti und Tartini, für die die menschliche Stimme als Vorbild und Maßstab für das Spiel auf Instrumenten diente. Die zwei Künstler aus Basel spüren der vokalen Denkweise der Komponisten in lyrischen, aber auch koloraturhaft virtuosen Interpretationen nach, ausdrucksvoll und in historisch bestens informierter Spielweise (Resonando RN-10004).

Spanische Mariengesänge
i01DAX112XXSpanische Mariengesänge aus dem XIII. Jahrhundert singt das Ensemble ‘Discantus’ unter Brigitte Lesne auf einer CD von Bayard Musique. Wie immer bei diesem Vokalensemble bewundert man den reinen Gesang, den Brigitte Lesne sehr flüssig und leicht hält, aber auch ganz einfach und ohne irgendwelchen Effekte. Trotz variabler Instrumentalbegleitung kann das Programm auf Dauer etwas eintönig werden. Die CD wendet sich eindeutig an Liebhaber dieses Repertoires (308489.29).

Maskengeschichten
CD-Mascarade-ECM‘La Mascarade’ nennt Rolf Lislevand seine neue CD bei ECM. Der Gitarrist und Lautenist hat dazu Musik von Francesco Corbetta und Robert de Visée ausgewählt, zwei Komponisten, die am Hofe Ludwig dem XIV. wirkten. Lislevand spielt technisch ungemein einfallsreich und erzählt seine Maskengeschichten mit einem Affetto, das die Musik aufwertet (ECM 4811716).

Einav Yarden spielt Haydn
CD-Hay-Yarden-CCAls eine feine und intelligente Pianistin zeigt sich die Israelin Einav Yarden in einem Haydn-Recital mit sechs zwischen 1773 und 1776 entstandenen Sonaten. Yardens Spiel ist agil, phantasievoll rhythmisch, klar und schön phrasiert, insgesamt aber vielleicht etwas vorbereitet und konzentriert. Das Heitere gelingt ihr dabei besser als die langsamen Sätze, denen etwas mehr Lyrismus gut getan hätte (Challenge Classics CC72742).

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