‘ARIEN’ FÜR SAXOPHON UND ORGEL
Auf ihrem Album ‘Aria’ präsentieren der norwegische Saxophonist Vegard Landaas und der Organist Anders Eidsten Dahl anderthalb Dutzend für ihre Instrumente arrangierte Instrumentalstücke, vom Barockkomponisten Alessandro Marcello über Grieg, Halvorsen und Tveitt bis hin zu Satie, Morricone sowie einer Reihe zeitgenössischer Komponisten. Das ergibt ein stimmungsvolles Programm, das Landaas als versierten Sänger auf seinem Instrument ausweist. Viel Lob verdient auch der Toningenieur für sein sehr natürliches Klangbild, das im Surround optimal zur Wirkung kommt (Lawo, SACD LWC 1046).
GLAZUNOVS SYMPHONIEN
Relief veröffentlicht die vormals bei anderen Labels erhältlichen Aufnahmen aller Symphonien von Alexander Glazunov mit dem Tchaikovsky-Symphonieorchester Moskau unter Vladimir Fedoseyev. Leider sind die Transfers der Aufnahmen (die übrigens kaum, wie angegeben, live gemacht sein dürften) nicht von sehr guter Qualität (Schwankungen, Verzerrungen). Ansonsten sind die Interpretationen sehr gut, sehr lebendig, voller Energie in den schnellen Sätzen, sehr lyrisch in den langsamen. Das Tchaikovsky-Orchester ist freilich auch in diesen Einspielungen spieltechnisch nicht auf bestem Niveau (Relief CR 210312).
‘TE DEUM’ MIT ZUVIEL HALL
Zwei ‘Te Deum’-Kompositionen vereint Vincent Dumestre auf einer CD von Alpha, jenes von Jean-Baptiste Lully und jenes von Marc-Antoine Charpentier. Das erste entstand 1677, um die Geburt und die Taufe eines Lully-Sprösslings zu feiern, dessen Pate Ludwig XIV. war. 1687 führte Lully übrigens gerade dieses Werk nach der Genesung des Königs von einer schlimmen Krankheit erneut auf und schlug sich mit dem Dirigierstab in den Fuß, wobei er sich eine Wunde zuzog, die ihm kurze Zeit später den Tod brachte. Charpentiers ‘Te Deum’ feierte den Sieg der Franzosen über die Engländer im Jahre 1692. Vincent Dumestre, seine Solisten, die ‘Capella Cracoviensis’ und der ‘Poème Harmonique’ geben den zwei Werken eine ungewohnte, manchmal schon fast freche Frische und berauben sie dennoch nicht eines stark gestischen Affettos, den die Musik sicherlich auszeichnet. Nachteilig wirkt sich die Akustik der ‘Chapelle Royale’ im Schloss von Versailles aus, die zwar durch den Hall der Musik eine gewisse Größe gibt, aber dennoch viele Details in eben diesem Hall untergehen lässt (Alpha 952).
BESCHWINGTER TELEMANN
Georg Philipp Telemann (1681-1767) schrieb mit seinen ‘Scherzi melodichi’ (TWV 42) eine Sammlung von Werken, von denen jedes einem Wochentag zugeordnet ist. Die sieben Suiten, die je sieben Sätze im Schnell-Langsam-Rhythmus enthalten, wurden zur Unterhaltung der Kurgäste in Bad Pyrmont geschrieben. Das Ensemble Symposium (Eva Saladin, Violine, Simone Laghi, Violine, Marco Lo Cicero, Violone und Federica Bianchi, Cembalo) aus dem norditalienischen Faenza musiziert auf Originalinstrumenten und sucht nicht mehr in der Musik, als drin ist, nämlich den Divertimento-Charakter. Das tun die Musiker freilich sehr beschwingt, sehr tänzerisch und agil. Charmant! (Brilliant Classics 943390).
SCHLAMPIG GESPIELTER FIBICH
Als die erste CD der Naxos-Fibich-Reihe mit Orchesterwerken des Tschechen veröffentlicht wurden, waren wir weder vom Orchester, dem Tschechischen Nationalorchester, noch von der Tonqualität der Aufnahme begeistert. Die Klangqualität ist wohl in diesem zweiten Set etwas besser geworden, das Orchester leider nicht. Oft schlampig-ruppiges Musizieren, vor allem bei den Streichern, macht das Zuhören in der 2. Symphonie, der Klarinetten-Idylle ‘Selanka’ und der Tondichtung ‘Im Zwielicht’ zur Qual (Naxos 8573157).
KAMMERMUSIK VON C.P.E. BACH
Werke von Carl Philipp Emanuel Bach für Tasteninstrumente und Geige spielen die Schweizer Geigerin Leila Schayegh und der Pianist/Cembalist Jörg Halubek in angeregtem Dialog, wobei das Streichinstrument, eine Barockgeige, durch Klangfülle und warme Tongebung besonders in den lyrischen Teilen beeindruckt. Drei Sonaten, ein Arioso und eine Fantasie bilden das abwechslungsreiche Programm (Pan Classics PC 10305).