ANN MURRAYS ABSCHIEDS-ALBUM
26 Lieder von Johannes Brahms und Robert Schumann hat die irische Mezzosopranistin Ann Murray für ihre Abschieds-CD zusammengestellt. Und sie singt sie nicht alle selbst, sondern lässt auch die Tenöre John Mark Ainsley und Johnny Langridge, Bariton Benjamin Appi sowie die Pianisten Malcolm Martineau und Hester Dickson teilnehmen. Das sind gelebte und erfühlte Aufführungen, von denen man sich gerne unterhalten lässt (Linn CKD 443).
DUTILLEUX AUS PARIS
Unter Paavo Järvi hat das ‘Orchestre de Paris’ für Erato einer ganze CD mit Musik von Henri Dutilleux(1916-2013) aufgenommen. Das Programm beginnt mit den farbigen ‘Métaboles’, die der Komponist für das Cleveland Orchestra schrieb. Den Mittelteil der Monographie bildet ‘Sur le même accord’, in dem Christian Tetzlaff den Violinpart spielt. Beendet wird das Programm mit einem frühen Werk, der Ersten Symphonie von 1951, dem traditionellsten aber ebenfalls sehr raffinierten Werk. Das ‘Orchestre de Paris’ spielt mit feiner Eleganz, aber auch sehr klangintensiv, wie man sich das von Järvi erwartete (0825646242443).
RUSSISCHES PROGRAMM
Das Schweizer Label Claves hat dem Duo des Schweizer Cellisten Mattia Zappa und des italienischen Pianisten Massimiliano Mainolfi ein Programm mit drei russischen Sonaten anvertraut: es sind das Opus 119 von Sergei Prokofiev (1949), die Sonate op. 40 von Dmitri Shostakovich (1934) und die Erste Sonate von Alfred Schnittke (1978). Die brillanten Interpretationen lassen die Unterschiede zwischen dem eher heiteren Werk von Prokofiev, der tiefschürfenden, auch grotesker Züge offenbarenden Sonate von Shostakovich sowie dem sperrigeren Werk von Schnittke, in der zwei schwermütige Largos ein perkussives, atemloses Presto umrahmen, deutlich werden. Intensives Spiel und eine bestens ausbalancierte Tonaufnahme von großer Klarheit und unmittelbar klanglichem Impact lassen diese CD wertvoll werden (Claves 50-1504).
PAGANINI MIT VIEL ENERGIE
Niccolo Paganini Capricen op.1 Nr.1-24 für Violine solo hat der niederländische Geiger Bob van der Ent für Aliud eingespielt. Seine Interpretationen sind berserkerhaft, stets darauf aus, den Zuhörer mitzureißen. Die Musiker erklingt akzentreich, rhythmisch geschärft und wird so sehrt rhetorisch. Wer nicht allzu viel Raffinement und ein besonders gepflegtes und ausgleichendes Spiel erwartet, wird an diesem etwas zigeunerhaften Musizierens seine Freude haben (Aliud ACD BR 072-2).