BIRETS SCHUMANN-EDITION
Zu den bedeutenden Schumann-Interpreten unserer Zeit ist unbedingt die türkische Pianistin Idil Biret zu zählen. Ihre Interpretationen sind gespickt mit ungewohnten Formulierungen – Akzentuierungen, Rubato, Dynamik -, die ihren Schumann sehr persönlich werden lassen. Sie verbindet Leidenschaftlichkeit in quasi idealer Weise mit oft verträumter Poesie. Deshalb empfehlen wir ihre Schumann-Edition auf 8 CDs, die Aufnahmen des Klavierkonzerts op. 54 und anderer Orchesterwerke (u.a mit dem Bilkent Symphonieorchester unter Antoni Wit) sowie die wichtigsten Solokompositionen umfasst. Es sind Einspielungen, in denen die fantasievolle Behandlung der Musik immer wieder erstaunt. Birets Schumann-Erzählungen soll man definitiv kennen (IBA 8.508016).
GHEORGHIU MIT SCHUBERT UND LISZT
Der kanadisch-schweizerische Pianist Teo Gheorghiu hat unter dem Titel ‘Schubert Liszt Excursions’ ein Programm mit Schubert-Impromptus, Liszts ‘La Vallée d’Obermann’ und der Wandererfantasie für Klavier & Orchester von Schubert-Liszt zusammengestellt. Gheorghius Spiel ist bestechend klar und flüssig, generell jedoch Mainstream. Die Wandererfantasie zeigt den Pianisten als etwas involvierteren und persönlicheren Interpreten, ein Eindruck, um den sich das flexibel und feurig musizierende Musikkollegium Winterthur unter Douglas Boyd verdient macht (Sony Classical 88875010832).
LEICHTE CELLOMUSIK
Der englische Filmkomponist Howard Blake (*1938) hat eine Reihe von Werken für Cello und Klavier komponiert, in denen er auf einer Genuin-CD den jungen Benedikt Kloeckner begleitet. Es ist raffiniert gemachte, leichte Musik mit vielen melodischen Einfällen, brillant gespielt und am Ende sehr unterhaltsam (GEN15346).
FEMININ FEINER BEETHOVEN
Die mehrfache Wettbewerbsgewinnerin Maria Mazo legt bei Arts eine Beethoven-CD mit den Waldstein- und Appassionata-Sonaten vor. Die Pianistin arbeitet an der Werkoberfläche mit dynamischen Kontrasten und einem pulsierenden, extrem klaren Musikfluss. Mit femininer Zärtlichkeit setzt sie einige persönliche Akzente, aber auch virtuoser Klavierdonner ist ihr (in der Appassionata) nicht fremd (Arts 47764-2).