Zeitgenössisches aus Polen
Ein attraktives Panorama zeitgenössischer Musik gibt es beim polnischen Label Dux unter dem Titel ‘Polish Music for Cello & Piano’, mit Werken von Bauer, Lutoslawski, Meyer, Smoragiewicz und Szalonek, gespielt mit Expertise und durchgehend viel Spannung von Izabela Buchowska, Cello, und Jakub Tchorzewski, Klavier (Dux 1155).
Hommage an Yun Isang
Der koreanische Komponist Yun Isang (1917-1955) schrieb eine in ihrer klanglichen Reinheit faszinierende Musik, in der sich westliches Musikdenken und ostasiatische Tradition begegnen. Genau diese Klarheit ist es, die das ‘Octuor Mirae’ auf einer CD mit fünf Werken des Komponisten anstrebt. Das Oktett, ‘Glissées’, das Trio für Klarinette, Horn und Fagott, das Fagott-Monolog und das Quintett II für Streicher und Klarinette werden hier in glasklaren Interpretationen präsentiert, die von großer narrativer Kraft sind und auch entsprechend spannungsvoll. Eine wunderbare Hommage an Yun Isang (Hérisson 12).
Albinoni und Vivaldi
Unter Leitung des Oboisten Jaime González spielt die ‘Camerata degli amici’ auf einer CD von Genuin die sechs Triosonaten des Opus 1 von Tommaso Albinoni sowie zwei Sonaten von Antonio Vivaldi. Die Interpretationen sind gut ausbalanciert, transparent und sehr lebendig (15532).
MTT in Boston
‘Le Sacre du Printemps’ als musikräumliches Immersionserlebnis: das ist die Aufnahme der Strawinsky-Komposition mit dem ‘Boston Symphony Orchestra’ unter Michael Tilson Thomas aus dem Jahre 1972 bei Pentatone. Die ursprünglich in Quadrophonie gemachte Einspielung ist für eine Surround-SACD aufbereitet worden und hat nichts von ihrer klanglichen Schärfe, ihrer Virtuosität und ihrem orchestralen Glanz verloren. Mit daneben nur dem kurzen ‘Le Roi des Etoliles’ ist die Platte nur knapp 40 Minuten lang (PTC 5186225).
Nicht unbedingt notwendig
Mahler-Fans brauchen nicht unbedingt nach der Aufnahme der Vierten Symphonie mit dem Concertgebouw Orkest zu greifen, denn
auch wenn Mariss Jansons hin und wieder keckere Akzente setzt, bleibt die Musik doch meistens rund und voller Wohlklang, um nicht zu sagen behäbig und demnach auch inkohärent. Der zweite Satz ist eher sanft grotesk als wirklich abgründig. Am besten gelingt dem Dirigenten noch das Poco Adagio, denn der wattierte Klang des Finalsatzes mit dem gepflegten Gesang von Dorothea Röschmann gibt dem Werk auch nichts, was man unbedingt gehört haben müsste (RCO15004).