Hommage an Gioconda De Vito
Die italienische Geigerin Gioconda De Vito (1907-1994) beschloss im Alter von 53, keine Aufnahmen mehr zu machen. 1961 hörte sie gar ganz mit dem Spielen auf, ja sie weigerte sich sogar, zu unterrichten. Sie starb 1994 im Alter von 87 Jahren. Audite veröffentlicht nun eine Aufnahme mit Beethovens Violinkonzert, der Sonate op. 100 von Johannes Brahms sowie Tomaso A. Vitalis ‘Chaconne’. De Vito zeigt hier ihre exzeptionelle Technik, ihre spontane Gestaltungskunst und ihr poetisches Empfinden. Begleitet wird sie im Konzert vom RIAS-Orchester unter Georg Leopold Jochum und in der Sonate von Michael Raucheisen. Dem Hörer vermittelt sie durchaus persönliche Sichtweisen auf beide Werke, was die CD ganz spannend macht (95.621).
Unterhaltsames Programm
Das ‘Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt’ präsentiert eine CD mit dem Titel ‘Happy Go Lucky-Ohne Sorgen’, ein unterhaltsames Programm mit ‘An der schönen blauen Donau’, dem Hochzeitsmarsch aus ‘Ein Sommernachtstraum’, dem ‘Ungarischen Tanz Nr. 1’ von Brahms, Öcal’s ‘Oriental Dreams’, Offenbachs ‘Barcarole’, Gershwins ‘Rhapsody in Blue’ u.a.m. Solche Programme werden heute selten auf Schallplatte angeboten, und Howard Griffiths hat es gut vorbereitet, um es auch gut klingen zu lassen, hie und da durchaus auch mit eigenem Touch (Klanglogo KL 1516).
Bach auf der Harfe
« Meditative Harfenklänge zum Träumen und Genießen » kündigt der Verlag Herder mit der CD ‘Bach on Harp’ an, auf der die Harfenistin Anne-Sophie Bertrand eigene Arrangements aus Bachs Kammermusik, aus Oratorien sowie Klavier- und Orgelwerken aufgenommen hat. Die Verlagsankündigung ist sicher nicht falsch, und die Produktion ist musikalisch wie klanglich makellos (4351037).
Chopin, Schumann und mehr…
Die kanadische Pianistin Patricia Hoy und der deutsch-amerikanische Cellist Alexander Suleiman präsentieren Frédéric Chopins Sonate für Violoncello und Klavier op. 65, die ‘Polonaise brillante’ op. 3 und Robert Schumanns Fantasiestücke op. 73 in zupackend-leidenschaftlichen Interpretationen. Die zweite Hälfte des Programms nennt sich ‘Atavistic Music’ und ist eine etwa halbstündige Improvisation, in der ohne jede vorherige Absprache (so steht es jedenfalls geschrieben) « einfach losgespielt wird ». Uninteressant zu hören ist das sicherlich nicht (Tyxart TXA15050).
Weitere Violinkompositionen von Jacques Pierre Joseph Rode
Mehr Werke des französischen Violinisten und Komponisten Jacques Pierre Joseph Rode (1774-1830) gibt es bei Naxos, wo Friedemann Eichhorn und das Philharmonische Orchester Jena unter Nicolas Pasquet ihre erfolgreiche Reihe mit den Konzerten Nr. 2 und 8, den Variationen ‘Nel Cor piu non mi sento’ sowie ‘Introduktion und Variationen über ein Tiroler Thema’ fortsetzen. Die Interpretationen sind wiederum bestechend natürlich, voll genuinen Charmes und lassen nichts zu wünschen übrig. Empfehlenswert (Naxos 8.573054)!