Drei ‘Reine Elisabeth’-Preisträger
Jean-Claude Vanden Eynden war 16 Jahre alt, als er 1964 den dritten Preis beim ‘Concours Reine Elisabeth’ gewann. Das Label Muso erinnert daran mit einer CD, auf der er auf einem schlecht gestimmten Klavier die Symphonischen Etüden von Robert Schumann spielt, danach Beethovens Erstes Klavierkonzert und auch das Erste von Franz Liszt, in dem er durchaus persönliche Akzente setzt (MusoMU-012).
1978 gewann Abdel Rahman El Bacha den Ersten Preis beim ‘Reine Elisabeth’. Muso würdigt das mit einer CD auf der neben Mozarts 17. Klaviersonate, eine brillante Darbietung von Ravels ‘Scarbo’, eine atemberaubend virtuose und genau so überraschend farbenreiche Fassung von Balakirevs ‘Islamey’ sowie eine großartige Aufführung von Prokofievs Zweitem Klavierkonzert (mit dem ‘Orchestre National de Belgique’ unter Georges Octors) zu hören sind (Muso MU-013).
Wie El-Bacha hat auch Frank Braley, der 1991 den Ersten Preis in Brüssel gewann, eine immer noch andauernde Karriere gemacht. Das Tondokument, das Muso jetzt veröffentlicht, beinhaltet ein reflektiv gespieltes ‘Sonetto del Petrarca’ von Liszt, Rachmaninovs Corelli-Variationen, Mozarts 12. Sonate und ein klar und vor allem im 3. Satz angenehm verspielt interpretiertes 4. Klavierkonzert von Beethoven.
Virtuose Flöte
Die katalanische Flötistin Elisabet Franch und der Pianist Josep Buforn spielen bei Solfa ein gemischtes Programm, das seinen Titel unprogrammatisch aus den ‘Gypsy Airs’ von Pablo der Sarasate bezieht. Es erklingen Werke von Benjamin Godard, Pietro Morlacchi, Camille Saint-Saens, Donato Lovreglio, Aram Khachaturian, die vor allem auf Virtuosität zielen und die brillante Technik der Solistin unterstreichen sollen, und das auch beeindruckend tun. Franch bewältigt die zum Teil höllisch schwierigen Stück mühelos und mit Bravour, ohne es an Farbvariationen und Charme mangeln zu lassen (SR1509050).
Kreisleriana
Der deutsche Geiger Daniel Röhn hat für Berlin Classics ‘The Kreisler Story’ aufgenommen, ein Programm mit Originalstücken und Bearbeitungen von Fritz Kreisler, darunter als Weltpremiere die Transkription der Bach-Partita Nr. 3, die total ‘verkreislert’ so richtig auf Distanz geht zum Original. Bach in Wien! Und auch sonst trifft nicht nur mit stupender Sicherheit den Charme der österreichischen Hauptstadt, ohne die Musik je sentimental oder kitschig werden zu lassen. Am Klavier agiert sicher und stilvoll der Pianist Paul Rivinius (0300784BC).