Bela Bartok, der Pianist
Bela Bartok war ein exzellenter Pianist, technisch wie auch ausdrucksmäßig. Aufnahmen mit ihm selber am Klavier sind bereits öfter veröffentlicht worden. Hungaroton hatte 1994 ein Set mit 6 CDs auf den Markt gebracht. Die wichtigsten Aufnahmen, die meisten davon mit eigenen Werken, aber auch mit Scarlatti-Sonaten, Stücken von Kodaly und sogar ‘Sursum Corda’ von Franz Liszt gibt es nun auf zwei CDs in Aufnahmen, die zwischen 1920 und 1945 entstanden. Die Tonqualität der digital bearbeiteten Einspielungen ist beachtlich, und so ist das Set mit sehr spannenden Interpretationen ein wertvolles Dokument für jeden Freund der Musik von Bartok wie auch für Pianisten, die seine Musik spielen wollen und anhand dieser sehr charaktervollen Aufnahmen bestimmt so manches lernen können (Hungaroton HCD 32790-91).
Musik für Bratsche und Klavier
‘Viola Dolorosa’ nennt sich eine CD mit Musik für Viola und Klavier von Peter Seabourne und Benjamin Britten. Das Hauptwerk ist Seabournes fünfsätzige Komposition ‘Pietà’, inspiriert durch Statuen von Michelangelo. Die Musik entstand in Erinnerung an die verstorbenen Eltern des Komponisten und wechselt von Protest über Melancholie bis zu tiefer Trauer. Es schließt mit ‘Gute Nacht’, zitiert aus Janaceks Zyklus ‘Auf verwachsenem Pfade’. Benjamins Brittens ‘Elegy’ und ‘Lachrymae ergänzen Seabournes Werk in ebenfalls eindringlichen Interpretationen von Georg Hamann (Bratsche) und Akari Komiya (Sheva SH 137).
Kammeroper über Demenz
Michael Nymans 1986 uraufgeführte Kammeroper ‘The Man Who Mistook His Wife For A Hat’ ist auf einer Naxos-CD in einer Produktion der ‘Nashville Opera’ von 2013 zu hören. Die Oper, in der es um einen Fall von Demenz geht, ist dem Minimalismus verhaftet und im reinen Audio vielleicht etwas monoton, trotz der musikalischen Diversität, die Nyman erzielt und trotz der guten und einfühlsam singenden Darsteller (Matthew Trevino, Rebecca Sjöwall, das Ehepaar, Ryan MacPherson, Neurologe). Das liegt daran, dass die Textverständlichkeit zu wünschen übrig lässt, und das obschon es sich hier im einen bühnengeräuschfreie Studioproduktion handelt. Um das Ganze zu verarbeiten, muss man unbedingt das Libretto dazu lesen, das über die Naxos-Website erhältlich ist (Naxos 8.660398).