Attraktive Mayr-Oper
Johann Simon Mayrs Oper ‘Amore non soffre opposizioni’ ist ein einfallsreiches und unterhaltsames Werk. Bei Naxos gibt es die Oper in einer Aufzeichnung, die 2011 in Neuburg an der Donau entstand. Die Buffooper wird von einem durchwegs jungen Ensemble gesungen, das den Rollen viel Leben einhaucht und in den meisten Fällen auch stimmlich beeindruckt. Das ‘East West European Festival Orchestra’ spielt engagiert unter Franz Hauk. Eine solide Opernproduktion, die jedem Freund der Gattung gefallen wird (Naxos 8.660361/62).
Neoklassisches für Trompete
Indésens hat die schon mehrmals veröffentlichte Aufnahme des Ersten Konzerts für Klavier und Trompete von Dmitri Shostakovich durch Eric Aubier auf einer neuen CD mit Werken des 1947 geborenen serbisch-französischen Komponisten Ivan Jevtic gekoppelt. Die ‘Suite concertante’, die beiden Trompetenkonzerte und ‘Thème & 3 variations’ erklingen in technisch beeindruckenden und auch expressiven Interpretationen, die dem verspielten, neoklassischen Charakter der Musik bestens gerecht werden (Indésens INDE089).
Keine Glanzleistung von Ivan Fischer
Es ist wahrlich keine Glanzleistung: Ivan Fischers Aufnahme der Sechsten Symphonie von Piotr Tchaikovsky wird vom ‘Budapest Festival Orchestra’ gut gespielt, aber immer, wenn man glaubt, man habe sich auf Fischers Konzept eingefahren, ist der Dirigent schon wieder woanders. So richtig zusammenhängend wird das Werk bei ihm nicht, eine klare Linie ist nicht erkennbar. Die Kopplung mit den ‘Polowetzer Tänzen’ ist umso unorthodoxer als sich Fischer für die Chorversion entschieden hat. Die knapp 12 Minuten nehmen kein Ende…. (Channel Classics CCSSA37016).
Esoterisch bis tonmalerisch
Die amerikanische Komponistin, Performance-Künstlerin, Vokalistin, Regisseurin und Choreographin Meredith Monk hat zusammen mit ihrem Vokalensemble für ECM eine neue CD mit der für sie typischen non-verbalen, esoterischen oder auch tonmalerischen Musik aufgenommen. Wie üblich bei dieser Künstlerin werden die Möglichkeiten von Timbre und Klangtextur immer wieder neu ausgeschöpft, sei es, um, wie in ‘Environs 1’, einen Bienenstock darzustellen oder, wie in ‘Pavement Steps’, ein beschwingtes Treppensteigen zu veranschaulichen. Meredith Monk hört nicht auf, uns zu erstaunen(ECM 4812794).
Interessante Klavier-CD
Nach ihrer Debüt-CD mit Werken von Franz Liszt bleibt Maria Razumovskaya Liszt treu (mit ‘Funérailles Octobre 1849’ und ‘Vallée d’Obermann’) und komplettiert das Programm mit Werken von Bach-Busoni. Razumovskaya beeindruckt mit einer sehr guten Technik und einem klaren Spiel. Sie trifft den Charakter der Stücke sehr gut und stellt neben die Kraft auch eine besonders feine Poesie, was viel Sensibilität verrät. Eine gute und im narrativen Verlauf interessante, weil abwechslungsreiche Klavierplatte (Malachite Cu20302).
Bach, original und rekonstruiert
Das Barockensemble ‘Zefiro’ hat unter Alfredo Bernardini für Alpha Bachs Ouvertüren BWV 119R, 194R, 1066, 1068 und 1069 aufgenommen. Die Musik wird pulsierend und mit frischen Farben, sowie einer nicht unangenehmen klanglichen Schärfe gespielt. Transparenz und tänzerischer Schwung sind weitere positive Merkmale. Die CD zeichnet sich auch durch zwei von Alfredo Bernardini aus Chorsätzen rekonstruierten Instrumentalouvertüren aus. BWV 119R stammt aus dem Einleitungschor der Kantate BWV 119 (Preise, Jerusalem, den Herren), 194r aus dem Eröffnungschor der Kantate BWV 194 (Höchsterwünschtes Freudenfest)(Alpha A400).