Unterhaltsames lateinamerikanisches Programm
Der kolumbianische Pianist Pablo Rojas spielt auf einer Gramola-CD Klaviermusik aus fünf lateinamerikanischen Ländern, lauter Stücke, die von der lokalen Volksmusik beeinflusst wurden. Unter den 23 Werken befinden sich etliche von in Europa kaum bekannten Komponisten, aber auch Kompositionen von Astor Piazzolla, Alberto Ginastera und Ernesto Nazareth. Das ergibt eine schöne und abwechslungsreiche Mischung recht unterhaltsamer Musik, unprätentiös, aber flüssig und auch sensibel gespielt (Gramola 99115).
Im Obertonbereich
Der auf zeitgenössische Musik spezialisierte Kammerchor ‘I Vocalisti’ und die Obertonsängerin Anna-Maria Hefele haben auf einer neuen CD ‘Cantate Domino Canticum Novum’ Werke von Hugo Distler, Vytautas Miskinis, Josu Elberdin sowie speziell für den Chor komponierte Stücke von Ugis Prauliņs, Hans Schanderl und Michael Ostrzyga aufgenommen, wobei deren Werke das klangliche Spektrum des Ensembles in den Obertonbereich hinein erweitern. Das 73 Minuten lange Programm ist sehr anspruchsvoll, und gerade weil viel in höchsten Tönen gesungen wird und einige Stücke avantgardistisch klingen, ist das Hören auf Dauer etwas anstrengend. Das aber soll uns nicht daran hindern, die aufführungstechnische Leistung des Chors und der Solisten zu würdigen, zumal auch sehr atmosphärisch und spannungsvoll gesungen wird (Rondeau ROP6123).
Wiener Frühling
Beim Frühlingskonzert 2016 der Wiener Symphoniker stand der österreichische Dirigent Manfred Honeck auf dem Podium des Goldenen Saals im Musikverein. Er dirigierte einen bunten Strauß in erster Linie sehr schwungvoller Melodien, darunter Carl Michael Ziehrers ‘Hereinspaziert’ und ‘Weana Mad’ln’, Franz von Suppés ‘Dichter und Bauer’-Ouvertüre, Max Schönherrs ‘Tänze aus Österreich’ und die ‘Praterfahrt anno 1880’, den Tanz des Kaffees von Richard Strauss und von Eduard Strauss ‘Wien über alles’. Das abwechslungsreiche und brillant musizierte Programm gibt es nun auf CD (Wiener Symphoniker WS 011).
Mussorgsky auf dem Fortepiano
Fortepiano-Enthusiasten und Mussorgsky-Fans werden sich die Finger lecken: bei Cyprès gibt es die ‘Bilder einer Ausstellung’ sowie einige kleinere Werke, von Claire Chevallier gespielt auf einem Becker Fortepiano von 1875 aus Sankt-Petersburg. Rein musikalisch beglückt die Interpretation weniger: verglichen mit Interpretationen auf einem modernen Flügel sie ist etwas mühsam und starr, es fehlt an Nuancen und Raffinement (Cyprès CYP1675).