Das Cembalo im 21. Jahrhundert
Der polnische Komponist Pawel Szymanski hatte schon sehr früh, als Vierzehnjähriger, Kontakt mit dem Cembalo und studierte dessen Klangtextur und Klangqualität, und so verwundert es nicht, dass er relativ viel für das Instrument komponiert hat. Das zeigt eine CD von Dux mit der Cembalistin Malgorzata Sarbak, die ein fast einstündiges Programm zusammengestellt hat, u.a. mit ‘Dissociative Counterpoint Disorder, ‘Through the Looking-Glass’ und ‘Les Poiriers en Pologne’. Sarbak erweist sich hier als eine vorzüglich Interpretin, die die Musik Szymanskis sehr spannend darstellt und die Verbindung des historischen Klangempfindens mit moderner Tonsprache ins Gleichgewicht bringt. Die CD zeigt somit beeindruckend, welchen Platz das Cembalo im 21. Jahrhundert einnehmen kann (Dux 1332).
Feierliches vom Hof Karls II.
Der spanische Komponist Sebastian Duron (1660-1716) steht im Mittelpunkt einer neuen CD des spanischen Ensembles ‘La Grande Chapelle’. Das Programm besteht aus einer Vielzahl von Stücken, die meisten in Ersteinspielung – die für verschiedene religiöse Feierlichkeiten komponierten wurden. Als Hofkapellmeister zunächst unter Karl II. und später unter Philipp V. von Anjou hatte Duron alle Hände voll zu tun, und, wie diese CD zeigt, war seine Einfallskraft von großer Kreativität geprägt. Und so ist es denn auch ein sehr abwechslungsreiches, an melodischen Ideen reiches Programm, das wir hier hören, vorzüglich vital gespielt und gesungen von der ‘Grande Chapelle’ unter Albert Recasens (Lauda LAU 016).
Musik aus Versailles
Der Cembalist Olivier Baumont und der Geiger Julien Chauvin haben ein Programm aufgenommen, wie es im Salon der Töchter Ludwig XV. erklungen sein könnte. Komponisten wie Simon, Rameau, Balbastre, Cardonne und Guignon haben für Prinzessin Adélaïde und ihre Schwestern komponiert und gespielt. Das Divertissement, das die beiden Musiker zusammengestellt haben, hat einen weiteren Bezug zu Versailles, denn es wurde im ‘Grand Cabinet’ von Madame Victoire aufgenommen, auf wertvollen Instrumenten aus der Sammlung von Versailles. Chauvin spielt die Gagliano-Geige mit dem Namen ‘Madame Adélaïde’. ‘A Madame’, so nennt sich denn auch die CD, auf der ebenfalls das Glockenspiel der Uhr von Marc-Antoine Le Neveu zu hören ist. Es ist eine Anthologie von diversen Kompositionen der oben genannten Meister, alles Welt-Ersteinspielungen, makellos und sehr elegant dargeboten, aber auch voller Charme und Einfühlsamkeit (Aparté AP 138).
Klassisch leicht
Die deutsch-koreanische Pianistin Caroline Fischer hat mit ihrer CD ‘Pearls of Classical Music’ ein Programm mit Miniaturen von Beethoven, Weber, Chopin, Liszt, Saint-Saëns, Moszkowski und Lyapunov sowie Haydns 39. Klaviersonate aufgenommen. Sie spielt diese Stücke höchst agil und virtuos, mit viel Leichtigkeit und Charme, ohne sich über die Differenzierung der Komponisten viel Gedanken zu machen Unterhaltsame Klaviermusik auf gutem Niveau (Genuin GEN 17452).