Liebe und Wahnsinn
Mit Werken von Alessandro Stradella, Pietro Antonio Giramo, John Eccles, Henry Purcell, Francesco Mancini, Henry le Bailly, Athanasius Kircher u.a. sowie eigenen Improvisationen erkundet das Alte Musik Ensemble ‘Los Temperamentos’ das Thema ‘Amor y locura’, ‘Liebe und Wahnsinn’ beim Label Arcantus. Die Musik aus verschiedenen Ländern Europas und Lateinamerikas wird auf hohem Niveau mit spürbarer Hingabe sehr ausdrucksvoll dargeboten (arc 17005).
Die Geburt der Oper
Es ist ein opulentes Projekt: Das Vokal- und Instrumentalensemble ‘Pygmalion’ befasst sich bei Harmonia Mundi mit der Geburt der Oper am Hofe der Medici. So wurden Intermezzi zusammengestellt, für die Musik von diversen Komponisten benutzt wurde, Lorenzo Allegri, Luca Marenzio, Giovanni Pigna, Giovanni B. Buonamente u.v.a.. Raphaël Pichon ‘inszeniert’ die drei ‘Intermedios’ in spektakulärem Sound und ganz im Sinne der Auftraggeber am Hofe der Medici. Solche Einlagen wurden in Theaterstücke eingeschoben und zeichneten sich durch eine große Pracht des Bühnen- und Klangapparats aus. Daraus entwickelte sich dann tatsächlich die Oper. Pichons ‘Intermedios’ sind freilich nach eigener Wahl zusammengesetzt und stellen Apollo, Orpheus und Eurydike und Amor in den Mittelpunkt des Geschehens. Neben der Qualität des Instrumentalensembles überzeugen vor allem auch die Sänger von ‘Pygmalion’, die chorisch und solistisch auftreten. Die zwei CDs befinden sich in einem reich ausgestatteten Buch mit ausreichend Hintergrundmaterial, um das Projekt genau zu situieren (HMM902286.87).
Hommage an einen im Schatten stehenden Bruder
Das schweizerische ‘Capriccio Barockorchester’ legt eine neue Aufnahme mit Werken von Giuseppe Sammartini vor, dem Bruder des älteren und berühmteren Giovanni Battista Sammartini. Die Sechs Concerti Grossi op. 5 sowie zwei Konzerte für Flöte und Oboe wurden noch nie zusammen aufgenommen. Und so ist dies denn eine gelungene Hommage an einen Komponisten, der im Schatten seines Bruders steht und dessen Musik, wie aus diesen vitalen Interpretationen zu hören ist, sehr viel Charme entwickelt. Die Instrumentalisten von ‘Capriccio’ können auch solistisch brillieren. Die Aufnahme ist bestechend natürlich und präsent (Tudor 7186).
Und noch eine…
Die ich weiß nicht wievielte Transkription von Mussorgskys ‘Bildern einer Ausstellung’ kommt aus Frankreich. Gespielt wird sie von Michel Moraguès, Flöte, David Walter, Oboe und Transkription, Pascal Moraguès, Klarinette, Pierre Moraguès, Horn, Giorgio Mandolesi, Fagott, sowie Yves Henry Klavier. Eine Katalog-Bereicherung ist das nicht unbedingt, aber die solistischen Leistungen der Interpreten sind hervorragend. Besser gefällt mir die Transkription von fünf Stücken aus Shostakovichs ‘Jazz Suite’, die wirklich inspiriert dargeboten wird. Davon hätte man gerne mehr gehabt, zumal die CD mit 48 Minuten etwas kurz ist (Klarthe K035).
Blumige Filmthemen
Die Brandenburger Symphoniker haben ‘Film Music Suites’ von Gerhard Daum aufgenommen, der mit Serien wie ‘Forsthaus Falkenau’, ‘Die Garmisch-Cops’ oder ‘Tatort’ und vielen Filmen die Musik für diese Suiten komponiert hat. Die CD mit diesen Orchesterbearbeitungen von diversen Filmmusik-Themen enthält weitgehend ruhige und blumige Musik, also ein insgesamt leichtes Programm, das für angenehme Unterhaltung sorgt (ToneWork Records 4260400950152).