Filmmusik auf dem Klavier
Orchestermusik für Klavier zu transkribieren hat eine lange Tradition. Dass das nicht immer funktionieren muss, zeigt eine CD mit Klaviertranskriptionen von Filmthemen des Komponisten John Williams. Simone Pedroni hat ein Programm mit in erster Linie ruhigen Kompositionen zusammengestellt. Während in den virtuoseren Stücken zumindest etwas Dynamik ins Spiel kommt, sind die langsamen eher langweilig, nicht zuletzt wohl, weil der Pianist nicht wirklich kantabel spielt und es allenthalben an Inspiration und Spannung fehlt. Außerdem klingt der für die Aufnahme benutzte Steinway nicht wirklich gut. (Varèse Sarabande 3020674788)

Subtilität des 14. Jahrhunderts
‘Think Subtilior’ nennt sich eine CD des Ensembles ‘Santenay’ mit Werken von Johannes Symonis Hasprois (ϯ1428), Solage (ϯ ca. 1403), Baude Cordier (ca 1360/80 – c. 1400/40), Johannes Ciconia (ca. 1370-1412) , die sich also der sogenannten ‘Ars Subtilior’ widmet, also der Musik, die ungefähr von 1380 bis 1420 in Frankreich und Norditalien entstand. ‘Santenay’ interpretiert diese eher schlichte und weitgehend minimalistische Musik mit viel Einfühlungsvermögen und einem immer wieder erstaunlichen Klangsinn. Nicht zuletzt durch das Hinzumischen von Naturlauten scheinen die einzelnen Stücke aus mystischer Vergangenheit zu kommen. Die Verfremdung ist für den Zuhörer jedenfalls sehr zwingend. (Ricercar RIC386)

Virtuose spielt Virtuosenmusik
Der Lautenist Joachim Held hat ein Programm mit frühen Werken von Silvius Weiss zusammengestellt. Der 1963 geborene Interpret gilt als meisterhafter Virtuose seines Instruments. Silvius Leopold Weiss (1687 -1750) komponierte ausschließlich für die Laute und produzierte über 600 Werke. Joachim Held ist ein profunder Kenner dieser Musik und spielt die frühen Kompositionen des Meisters mit einer faszinierenden farblichen und dynamischen Palette sowie viel spieltechnischem Raffinement (Hänssler Classic HC 16045).

Barocke Geige
Ein gar feines Programm mit Musik für Violine und Ensemble, bzw. Solostücken hat Plamena Nikitassova zusammengestellt, Werke von wenig bekannten Komponisten aus dem 17. Jahrhundert sowie der d-moll-Sonate von Johann Jacob Walther, der Solosonate von Georg Muffat sowie einem Präludium und Passacaglia von Heinrich Ignaz Biber. Nikitassova spielt ‘The Violin’s Delight’ (so der Titel des Programms) auf einer Jacobus Stainer Geige von 1659, und es wird dabei fein artikuliert, delikat eingefärbt und elegant verziert. Auffallend ist, dass die meisten Satzbezeichnungen Adagio oder Largo lauten und die Solistin eher mit Kantabilität als mit virtuosem Spiel aufwarten muss. Und das gelingt ihr sehr ausdrucksvoll. Eine schöne Platte für Freunde barocker Geigenmusik! (Claves 501727)

 

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