Spontan und delikat
Der Schweizer Pianist Francesco Piemontesi, spielt bei Linn zwei Klavierkonzerte aus Mozarts Wiener Zeit, das ‘Krönungskonzert’ KV 537 (Nr. 26) und das Konzert KV 503 (Nr. 25). Ohne in irgendeiner Weise mit persönlichen Akzenten für neue Ansätze zu sorgen, erweist sich Piemontesi als zuverlässiger Mozart-Interpret, der die beiden Werke recht spontan, mit viel Liebe zum Detail und ebenso viel Delikatesse spielt. Das ‘Scottish Chamber Orchestra’ unter Andrew Manze begleitet eher unauffällig (CKD 544).
Szymanowski am Klavier
Klaviermusik von Karol Szymanowski spielt die polnische Pianistin Barbara Karaskiewicz auf einer CD von ‘divine art’: 9 Préludes op. 1, 4 Etudes op. 4, 3 Masques op. 34 und 2 Mazurkas op. 62. Das Programm umfasst sein gesamtes kompositorisches Schaffen von der ersten bis zur letzten Opuszahl. Barbara Karaskiewicz macht dabei die Entwicklung des Komponisten vom Romantiker zum Expressionisten deutlich und spielt die vier Werke technisch auf hohem Niveau, musikalisch immer korrekt und hoch sensibel. Ihre Stärke liegt ganz klar im Meditativen und Reflektiven. (Divine Art dda 25151)
Unterhaltsames Klavierpogramm
Ein höchst unterhaltsames Programm mit Klavierminiaturen von Mario Castelnuovo-Tedesco spielt der italienische Pianist Alfonso Soldano bei Divine Arts, neben dem ‘Notturno in Hollywood’ und einigen anderen Stücken die Rhapsodie ‘Alt-Wien’, die köstliche Sonatine ‘Zoologica’ und die ‘Rapsodia Napolitana’. Die Interpretationen wirken sehr natürlich sowie ausgeglichen, und belassen der Musik den Charme, der für sie charakteristisch ist. (Divine Arts dda25152)
Plädoyer für die Orchesterfassungen
Ottorino Respighis ‘Fontane di Roma’, ‘Pini di Roma’ und ‘Antiche Danze ed Arie’ haben Norberto Cordisco Respighi, Mitglied der Respighi-Familie, Pianist, Musikwissenschaftler und Bankier, sowie sein Landsmann Giulio Biddau für Evidence aufgenommen. Die CD ist letztlich aber nur ein Plädoyer für die Orchesterfassungen. Anfangs mag man die Transkriptionen auch noch halbwegs interessant finden, aber auf Dauer langweilen sie. Kein Wunder, dass die beiden Pianisten so unzufrieden auf dem Cover dreinschauen. (EVCD035)