ÜBER DIE SCHULTER GESCHAUT
Es ist immer eine interessante Sache, großen Musikern beim Proben über die Schulter zu schauen. Im vorliegenden Fall ist es Georg Solti, der mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart 1966 die Tannhäuser-Ouvertüre von Richard Wagner probt und danach im Konzert dirigiert. Die Probe ist beeindruckend: Mit äußerst präzisen und ungemein zahlreichen Angaben führt Solti ganz detailversessen die Orchestermusiker an das Werk und natürlich an seine eigene Interpretation heran (EuroArts2’053038).

STRAUSS UND DAS ENDE DES REGENBOGENS
DVD-Stra-FilmDer Komponist Richard Strauss wird in einem Musikfilm von Eric Schulz porträtiert. Aufgehängt an die Metapher vom Ende des Regenbogens, erlaubt der Film mit zum Teil unveröffentlichten Dokumenten und den Aussagen von Interview-Partnern einen interessanten Blick auf die Persönlichkeit und das Schaffen des Komponisten. Obwohl Strauss nicht der beste Dirigent seiner Werke war, wird man den Bild-Aufnahmen mit Richard Strauss am Dirigentenpult mit Interesse begegnen, nicht zuletzt wegen der pointierten Kommentare von einigen Film-Beobachtern. Die Zeit des Nazismus wird relativ unkritisch und jedenfalls unzureichend beleuchtet. Der Einbau der Olympiahymne, die am 2. August 1936 mit den Berliner Philharmonikern und 1000 Chorsängern unter der Leitung des Komponisten im Berliner Olympiastadion uraufgeführt wurde, zeigt, wie schwierig es ist, für Künstler die Linie zwischen Resistenz und Kollaboration zu ziehen (C-Major 730004).

ERINNERUNGEN AN ABBADO
DVD-TheOrchestraAm 11. Januar 2014 stellte Claudio Abbados ‘Orchestra Mozart’ seine Tätigkeiten ein, eine Woche später verstarb der Maestro. An beide, das Orchester und den Dirigenten, erinnert der Film ‘The Orchestra’, der Einblick gibt in Abbados Arbeit und auch das Orchester porträtiert. Der Film von Helmut Failoni und Francesco Merini ist ein sehr stimmungsvoller Streifen über eine Formation, die im Geiste der Kammermusik musizierte. Für viele Bewunderer des Dirigenten Abbado ist dieser Film ein Must (EuroArts 2060734).

ERINNERUNGEN AN FRIEDRICH GULDA
DVD-Gudla-TapesFriedrich Gulda, einer der Crossover-Pioniere, ist in einer aus Einzelveröffentlichungen zusammengestellten Box von Arthaus mit prägnanten Highlights seiner Karriere in Klassik, Jazz und elektronischer Musik zu erleben. Die ‘Video Tapes’ versammeln Konzerte aus den 1980-er und 90-er Jahren. Die Aufnahmen sind recht bescheiden, was die Bildqualität anbelangt, und klanglich meistens gar nicht gut. Aber da entlohnt uns letztlich der geniale Gulda mit seinem inspirierten Musizieren.

7 x DVDs Arthaus 109068; Running Time: ca. 680′

DVD 1: Chick Corea & Friedrich Gulda – The Meeting
Live from the Münchner Klaviersommer 1982

DVD 2: Friedrich Gulda – Chopin and Beyond…
Live from the Münchner Klaviersommer 1986
Featuring: Limpe Fuchs
Bonus: Friedrich Gulda interviewed by Joachim Kaiser (1986)

DVD 3: Friedrich Gulda – Mozart Piano Concertos Nos 20 & 26
Live from the Münchner Klaviersommer 1986
Münchner Philharmoniker

DVD 4: Friedrich Gulda – Cello Concerto & Concerto for Myself
Live from the Münchner Klaviersommer 1988
Heinrich Schiff (Cello), Münchner Philharmoniker

DVD 5: Friedrich Gulda & Friends
Live from the Münchner Klaviersommer 1989
Special Guest: Herbie Hancock
Live from Münchner Klaviersommer 1982
Featuring: Friedrich Gulda, Chick Corea, Nicolas Economou on three pianos

DVD 6: I Love Mozart, I Love Barbara
Live from the Münchner Klaviersommer 1990
Featuring: Friedrich Gulda and Barbara Dennerlein

DVD 7: A Night with Friedrich Gulda
Live from the Münchner Klaviersommer 1995
Featuring: The Paradise Trio (with Barbara Dennerlein), The Paradise Girls, DJ Vertigo

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