Christian Benda und seine ‘Prague Sinfonia’ setzen ihre Gesamtaufnahme der Rossini-Ouvertüren fort mit der dritten CD dieser Reihe (Naxos 8.570935). Neben so bekannten Hits wie ‘L’Italiana in Algeri’, ‘Tancredi’ und ‘La Cenerentola’ erklingen auch die Ouvertüren zu ‘Maometto II’, ‘Matilde di Shabran’ und ‘La cambiale di matrimonio’ sowie die Grand’overtura ‘obbligata a contrabasso’, ein Jugendwerk ohne Opernbezug. Die quicklebendigen und farbigen Interpretationen der ‘Prague Sinfonia’ garantieren ein niveauvolles Hörvergnügen in einem klaren und wohl ausbalancierten Klangbild.
Von Bach zu Fauré, von Gluck und Rameau zu Rachmaninov, Tchaikovsky, Sibelius und Grieg, zwischendurch etwas Scriabin, Mendelssohn und Chopin, sowie viele andere Komponisten mehr, Poulenc, Mompou, Tailleferre und Satie inbegriffen, spielt Alexandre Tharaud in seiner neuen CD ‘Autograph’ bei Erato, eine Kollektion von verträumten oder verspielten Zugaben, Stücke, die für ihn einen ‘moment de plaisir’, einen Moment der Freude darstellen. Und genau so empfindet es auch der Hörer. Die CD macht einfach Freude (Erato 5099940971223).
‘Forever’ heißt die neue CD mit Diana Damrau bei Erato, und im Untertitel liest man: ‘Unforgettable Songs from Vienna, Broadway and Hollywood’. Das steht für ein Programm mit Liedern und Songs von Lehar, J. Strauss II, Gershwin, Kilar, Künneke, Kalman, Loewe, Sondheim, Roger, Lloyd Webber, Bernstein und Arlen, darunter Stücke wie ‘Lippen schweigen’, ‘Mein Herr Marquis’, ‘Summertime’, ‘I Feel Pretty’, ‘Feed the Birds’, ein 77 wunderbare Minuten langes, höchst unterhaltsames Programm also, in dem Diana Damrau sich mit dem anspruchsvoll begleitenden ‘Royal Liverpool Philharmonic Orchestra’ unter David Charles Abell ganz der leichten Muse hingeben kann, stilvoll, aber auch stilgetreu, also immer der Musik und der Gattung angepasst, musikantisch und mit ansteckender Begeisterung. Ob sie den orgelnden Rolando Villazon für ‘Lippen schweigen’ gratis dazubekommen hatte, darf man ja vielleicht mal fragen… (Erato50999).
Das ‘Alliage Quintett‘ lädt zu einer Doppelreise ein: eine Reise nach Paris und gleichzeitig eine Zeitreise in die ‘Belle Epoque’ und in die ‘Années folles’. Für dieses Projekt lud das Ensemble mit vier Saxophonen und Klavier den ungarischen Geiger Jozsef Lendvay ein. Bariton-Saxophonist Sebastian Pottmeier und der Komponist Sebastian Gottschick schrieben die meisten Arrangements, denn nur Germaine Tailleferres ‘Sérénade’ ist eine Originalkomposition auf der CD, die auch Enescus ‘Erste Rumänische Rhapsodie’ sowie Stücke von Satie, Milhaud, Gershwin und Copland enthält, wobei dessen ‘Hoe Down’ in Paris etwas fehl am Platze wirkt. Das ändert aber nichts daran, dass einmal mehr das musikalische Niveau des ‘Alliage Quirtetts’ phänomenal ist und für ein Hörvergnügen der Luxusklasse sorgt (Dancing Paris, Sony 888837467223).