Dass die Schweiz musikalisch im Aufwind ist, haben in den letzten Jahren nicht nur die Gründung und die Projekte des Swiss Orchestra gezeigt, sondern auf die hochkarätigen Werke von Komponisten wie Dieter Ammann, Fabian Müller oder David Philip Hefti. Auch das vorliegende Album ist ein wichtiger Beitrag für die Entdeckung der Schweizer Komponisten.
Mit ihrer Lied-Platte widmen sich die Sopranistin Franziska Heinzen und der Pianist Benjamin Mead dem Schweizer Liedgut des 19. Und 20. Jahrhunderts. Die Komponisten stammen aus dem deutschen Teil der Schweiz und so verwundert es nicht, dass sie sich stilistisch an die jeweilige deutsch-österreichische Liedtradition anlehnen, generell aber einfacher gehalten sind. Nichtsdestoweniger bleiben die Lieder interessant und ansprechend und gehen in ihrer Schlichtheit oft unerwartet Wege.
Der Pianist Benjamin Mead weiß die Qualität der Lieder durch sein hellhöriges und stimmungsvolles Spiel aufzuwerten. Auch die Sopranistin Franziska Heinzen ist ein Gewinn, ihr anmutiger Vortrag passt hervorragend zu dem romantischen Gehalt. Allerdings ist ihr sehr heller Sopran ausdrucksmäßig etwas eingeschränkt, wie das oft bei Koloratur- und sehr lyrischen Sopranen der Fall ist. Hier hätte ich mir eine vollere und farbenreichere Stimme gewünscht. Aber letztendlich ist das Geschmackssache. Alles in allem, ein wertvolles und interessantes Lied-Album.
The fact that Switzerland is on a musical upswing has been demonstrated in recent years not only by the founding and projects of the Swiss Orchestra, but also by the high-caliber works of composers such as Dieter Ammann, Fabian Müller and David Philip Hefti. This album is also an important contribution to the discovery of Swiss composers. Soprano Franziska Heinzen and pianist Benjamin Mead dedicate their Lied album to Swiss songs of the 19th and 20th centuries. The composers come from the German part of Switzerland, so it is not surprising that the songs are stylistically based on the respective German-Austrian song tradition, but are generally kept simpler. Nevertheless, the songs remain interesting and appealing, often taking unexpected paths in their simplicity.
Pianist Benjamin Mead knows how to enhance the quality of the songs with his sensitive and atmospheric playing. Soprano Franziska Heinzen is also an asset, her graceful performance perfectly matching the romantic content. However, her very bright soprano is somewhat limited in expression, as is often the case with coloratura and very lyrical sopranos. I would have preferred a fuller and more colorful voice. But that is ultimately a matter of taste. All in all, a valuable and interesting song album.