Im Rahmen seines langfristig angelegten Gesamt-Mozart-Projektes legt Ian Page mit seinem Ensemble ‘The Mozartists’ zwei Jugendwerke der Kategorie Oper vor. ‘Die Grabmusik’ hat der Siebenjährige, angeblich für eine Woche dafür eingeschlossen, genau wie die Oper ‘Bastien und Bastienne’ mit elf Jahren, für die häusliche und nicht-öffentliche Aufführung geschaffen.
In der ursprünglichen Fassung beschreibt ‘Die Grabmusik’ den Dialog einer trauernden Seele, die den Tod von Jesus Christus beweint, und einem Engel, der erst durch die Reue zum Verzeihen führt.
Die Oper ‘Bastien und Bastienne’ hat ebenfalls ein zunächst trauriges Sujet, weil die zerstrittenen ehemaligen verliebten Bastien und Bastienne wechselseitig mit anderen Partnern angeben, ehe sie sich durch die ‘Zauberkünste’ des weisen Colas doch wieder versöhnen, als sie sich an die wunderschöne gemeinsame Zeit erinnern.
Die weiblichen Gesangspartien hat in beiden Werken Anna Lucia Richter übernommen, die eine rege Aufnahmetätigkeit aufweist. Ihr schlankes, jugendliches Timbre passt sowohl für den Engel als auch für Bastienne, ist nur gelegentlich ein wenig kantig. Jaques Imbrailo gibt der Seele ein etwas zu sehr changierendes, etwas zu opernhaftes Gepräge. Alessandro Fisher als Bastien führt seine Stimme schlank und jugendlich, so dass er die Rolle des jungen, aber auch verzagten Mannes glaubhaft darstellen kann. Darren Jeffrey kann dem Colas mit sonorer Stimme die Aura verschaffen, die seine Rolle umgibt.
Das Orchester ‘The Mozartists’ wird von Ian Page zu animiertem Spiel angeregt, mit dem sie diese frühen Kompositionen darreichen. Ihre Interpretation streicht die Stärken der Werke intensiv heraus, ohne die Sänger zu überdecken.