In loser Folge ist bereits die zweite Ausgabe mit Musik aus Danzig entstanden, gespielt von der dort beheimateten ‘Sinfonietta Pomerania’. Das Ensemble wurde von den Komponisten Andrzej Dziadek und Tadeusz Dixa, der auch den Dirigentenstab in die Hand genommen hat, ins Leben gerufen.
Den Auftakt macht ‘Pomerania’ von Dziadek, das der Sinfonietta für deren Gründungskonzert komponiert wurde und in ruhig pulsierenden Wellenbewegungen Assoziationen an das Meer versinnbildlicht. Das Orchester hatte Einfluss auf die Komposition der Ballade seines Dirigenten Tadeusz Dixa, die für die Konzertmeisterin und ihr Ensemble geschaffen wurde. Abwechselnde lyrische Passagen und Tanzrhythmen spiegeln auch den Wettstreit zwischen der Sologeige und dem Orchester. Die postromantische Form bietet auch Platz für polyphone Strukturen.
Wie auch das Orchester noch jung und entwicklungsfähig ist, so spielt auch die ‘Sinfonietta’ von Slawomir Zamuszko mit dem Heranreifen. Mit symphonisch formalen Strukturen entwickelt sich die Musik oft überraschend, mit konzertierenden Orchesterstimmen und unterschiedlichen Stilelementen, aber immer quicklebendig.
Krzysztof Olczak steuert das Konzert für Flöte und Orchester bei, das das umfangreichste Werk der Aufnahme ist. Traditionelle und moderne Spieltechniken fordern den Solisten ebenso wie der Einsatz von drei Flötentypen. Das Klangbild ist abwechslungsreich, da die Soloflöten einzelnen oder Gruppen von Solisten aus dem Orchester inklusive verschiedenen Schlagwerkinstrumenten gegenüber gestellt werden.
Alle Werke haben ihren eigenen Charakter und werden mit Sorgfalt, Lebendigkeit und Ausdrucksstärke vom gerade mal gut zehn Jahre existierenden Orchester dargeboten. Vielleicht fehlt ihnen noch die Klasse eines seit Jahrzehnten gewachsenen Klangkörpers, aber der Einsatz macht mögliche Schwächen bei weitem wett. Die Konzertmeisterin Karolina Piątkowska-Nowicia gestaltet den Violinpart der ‘Ballade’ mit technischer Brillanz und starkem Ausdruck. Das Flötenkonzert wird von Lukasz Dlugosz, einem mit Preisen überhäuften Flötist gespielt. Er bewältigt die anspruchsvollen Passagen des Solokonzertes nicht nur mühelos, sondern verleiht ihnen auch den erforderlichen musikalischen Charme.
Tadeusz Dixa lotst das Orchester sicher durch die Untiefen der Partituren, lässt auch lyrische Momente erblühen und ordnet mit sicherer Hand die Solisten zum Ensemble.
Four contemporary pieces from Poland, played by instrumentalists from this country, give a multifaceted view of current musical developments in Pomerania. The relatively young ensemble Sinfonietta Pomerania as well as the soloists deliver colourful and lively performances.