Dux setzt seine umfassende Penderecki-Reihe fort mit drei sehr unterschiedlichen Konzerten. Das Doppelkonzert in einer Fassung für Violine und Viola wurde 2012 für Julian Rachlin komponiert. Hier werden die beiden Soloparts von den polnischen Musikern Bartlomiej Niziol, Geige, und Katarzyna Budnik, Viola, übernommen. Zusammen mit dem von Jerzy Semkov dirigierten Orchester, gelingt es ihnen, dieses Doppelkonzert, das hier verspielt, dort lyrisch den persönlichen Kompositionsansatz Pendereckis zeigt, packend zu gestalten.
Das Bratschenkonzert (1983) ist hier in einer von Piotr Przedbora angefertigten Fassung für Gitarre und Orchester zu hören. Das ergibt natürlich einen ganz anderen Klang, gezupft statt gestrichen, aber das Instrument hebt sich in dieser Version besonders gut vom Orchesterklang ab und erhöht die ohnehin schon großen Kontraste der Musik. In den ersten sechs Sätzen gibt es einen langen, gewaltigen Kampf der Klangmassen, der im Finalsatz mit einer bestürzenden Bilanz der Trostlosigkeit endet. Das Werk fängt an wie ein Klagegesang, zunächst noch in Harmonie zwischen den Tutti und dem anstimmenden und anführenden Solisten, während sich später das Orchester, seines Klagens wohl überdrüssig, gegen das Soloinstrument stellt und es immer wieder bedrängt. Das Spiel wird dann aufgehellt, die Musik scheint krank zu kippen und endet dennoch in Resignation. Przedbora ist der intensiv spielende Solist und er schärft die Rhetorik der Musik höchst beeindruckend.
Drei Jahre nach seinem Concerto Grosso für drei Celli kehrte Penderecki zu dieser ursprünglich barocken Form zurück und komponierte ein Werk für drei Klarinetten und zwei Bassetthörner (wovon eines aber auch – wie in dieser Aufnahme – eine Bassklarinette sein kann) Das etwas über 20 Minuten lange Werk von 2004 stellt die Klarinetten gegen das Orchester, der Dialog findet also eher zwischen den Soloinstrumenten statt. Das Werk ist hier in einer sehr spannenden Interpretation zu hören.