Russische Musik scheint das bevorzugte Repertoire von Olga Andryshchenko zu sein. Nach Alben mit Werken von Mossolov und Roslavets wendet sie sich nun Musik zu, die größtenteils noch unter dem Regime der früheren Sowjetunion entstanden ist.
Olga Andryshchenko findet sich anstandslos in den unterschiedlichsten Ausdrucksformen zurecht. Sie erzeugt eine knisternde, expressive Spannung durch intensive rhythmische Akzentuierung (Chaconne von Gubaidulina), weiß musikalische Architekturen klar zu differenzieren (Präludien von Denisov), Musik poetisch zu verinnerlichen (Sonate von Silvestrov), Themen brachial-melancholisch zu untermauern (Sonate von Ustovolskaya) oder Werke zu verdichten und gleichsam wie eine Kernspintomographie zu durchleuchten (Schnittke & Pärt).
Eine stilistisch vielseitige Pianistin, die wir gerne in einem anderen Repertoire hören würden.