Bela Bartok: Klavierkonzerte Nr. 1-3; Tzimon Barto, Klavier, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Christoph Eschenbach; # Capriccio C5537; Aufnahmen 2018/2019, Veröffentlichung 25.10.2024 (56'42 + 30'23) -  Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

Christoph Eschenbach und Tzimon Barto verbindet eine schon lange andauernde Zusammenarbeit. Auch Bartok steht schon lange und oft auf den Programmen von Eschenbach.

Die beiden Musiker sorgen in diesen Aufnahmen für ganz besondere, unkonventionelle Interpretationen. Nicht das Motorisch-Kühle interessiert sie, nicht die knallharte Virtuosität, sondern sie suchen auf eine sehr interessante Weise nach Stimmungen und einem Narrativ, das man so in den vielen anderen guten Interpretation der Bartok-Konzerte nicht findet. Nicht bei Zimermann/Boulez, nicht bei Bavouzet/Noseda, nicht bei Kocsis/Fischer und, weiter zurück, nicht bei Anda/Fricsay.

Eschenbach und Barto nehmen sich Zeit für die Musik, und in einer bemerkenswerten Transparenz und vielen warmen Farben kommen manchmal sehr mysteriös-spannende Passagen zustande, wie etwa im langsamen Satz des ersten Konzerts, oder in einem ganz wunderbar atmosphärischen Allegretto, das mit neuneinhalb Minuten bis zu zwei Minuten länger dauert als bei anderen Interpreten. Noch erstaunlicher ist das stark gedehnte Adagio religioso, das mit fast 14 Minuten bis zu viereinhalb Minuten länger ist als andere, zum Vergleich herangezogene Aufnahmen. Hier muss ich freilich sagen, dass die Musik doch etwas forciert wird.

Summa summarum aber ist diese Neueinspielung durchaus interessant und hörenswert, weil sie neue Aspekte hervorbringt und Bartok eine Ausdrucksvielfalt verleiht, die man sonst nirgendwo findet.

Christoph Eschenbach and Tzimon Barto have a long history of collaboration. Bartok, too, has long been a frequent composer on Eschenbach’s programs.

In these recordings, the two musicians offer very special, unconventional interpretations. They are not interested in motoric coolness, in hard-edged virtuosity, but in a very interesting way they search for moods and a narrative that cannot be found in the many other good interpretations of the Bartok concertos. Not with Zimermann/Boulez, not with Bavouzet/Noseda, not with Kocsis/Fischer, and, going back even further, not with Anda/Fricsay.

Eschenbach and Barto take their time with the music and, with remarkable transparency and many warm colors, create sometimes very mysterious and exciting passages, such as in the slow movement of the first concerto, or a wonderfully atmospheric Allegretto, which, at nine and a half minutes, lasts up to two minutes longer than with other interpreters. Even more astonishing is the greatly extended Adagio religioso, which at nearly 14 minutes is up to four and a half minutes longer than other recordings used for comparison. Of course, I have to say that the music is somewhat forced.

All in all, however, this new recording is definitely interesting and worth listening to, because it brings out new aspects and gives Bartok a variety of expression that cannot be found anywhere else.

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