Der 1994 geborene italienische Pianist Francesco Tropea hat ein Programm mit selten zu hörenden Werken von Johann Sebastian Bach zusammengestellt. Seine sehr persönlichen, ausdrucksvollen Interpretationen werden nicht jedem gefallen, weil Tropea die Musik des Vaters schon eher, was den Affekt angeht, in Richtung seines Sohnes Carl Philipp Emmanuel rückt.
Tropeas Spiel lebt ganz von den zahlreichen Kontrasten, spontanen dynamischen Veränderungen, die auf ein empfindsameres Innenleben hindeuten als das, welches man Bach normalerweise zugesteht. Originelle Gesten in den schnellen Sätzen und ergreifende Adagio-Sätze lassen die Musik eindringlich zum Hörer sprechen. Mit Gefühlsduselei hat das nichts zu tun und mit überschwänglichem Romantisieren auch nicht. Es geht Tropea um Rhetorik und Erzählung, weil er in der Lage ist, mehr zu liefern als bloßes Notenspielen.
Dass auch die virtuose Seite der Werke bravourös gemeistert wird, muss im Grunde nicht sonderlich erwähnt werden.
Italian pianist Francesco Tropea, born in 1994, has put together a program of rarely heard works by Johann Sebastian Bach. His very personal, expressive interpretations will not appeal to everyone, as Tropea’s interpretation of Bach’s music is more akin to that of his son Carl Philipp Emmanuel.
Tropea’s playing thrives on the numerous contrasts and spontaneous dynamic changes that suggest a more sensitive inner life than is usually attributed to Bach. Original gestures in the fast movements and poignant adagios allow the music to speak to the listener in a haunting way. This has nothing to do with sentimentality and nothing to do with exuberant romanticism. Tropea is concerned with rhetoric and narrative, because he is capable of more than just playing notes.
It goes without saying that the virtuoso side of the works is also brilliantly mastered.