The Beachcomber; Lynne Plowman: Logs and Shells + Fred to Samantha + Pedalling Man + Mermaid Panjangle + The Mermaid's Lagoon + Lullaby for Lanto + Harrison's Stone + Another Set of Footprints in the Snow (After Debussy) + Long, Lone + Bell Patterns + The Owl-Woman + Floating, Turning, Spinning + Rain; O Duo (Owen Gunnell Oliver Cox), Sandrine Chatron, Harfe, Michael Bennett, Tenor, Lucy Wakeford, Harfe, Jinny Shaw, Oboe d’amore, Joanna Lam, Klavier; 1 CD Prima Facie PFCD135; Aufnahmen o.A., Veröffentlichung 09/2020 (47') - Rezension von Remy Franck
Abwechslungsreich ist sie, diese CD, und stimmungsvoll, in weiten Teilen sogar mysteriös, als werde die Weite des Meeres beschworen, an der der Beachcomber, also der am Meer lebende Aussteiger seine Zeit verbringt.
Zwei Werke, welche die 1969 geborene walisische Komponistin Lynne Plowman im Jahre 2017 komponiert hat, bilden den Hauptstrang dieses Projekts: A Field Guide to Pebbles (fünf kurze Stücke für Schlagzeugduo) und Songs of the Sea Dreamer (Vertonungen von vier Gedichten von Russell Hoban), ein Liederzyklus für Tenor und Harfe. Die Lieder und die Percussion-Stücke werden nicht konsekutiv aufgeführt, sondern die beiden Zyklen werden verflochten, und in sie eingefügt sind auch noch je ein Stück für Soloharfe und für Soloklavier und ein Duo für Oboe d’amore und Harfe, Floating Turning Spinning. Die Instrumentalstücke fangen so die Stimmungen des Liederzyklus auf und verlängern bez. verändern sie. So kam eine Geschichte von Liebe, Einsamkeit und dem Meer zustande, die einerseits sehr intimistisch und beruhigend klingt, aber auch eben mysteriös und ggf. irgendwie beängstigend. In jedem Fall aber ist dies eine höchst originelle und durch einfühlsame Interpretationen auch unmittelbar ansprechende und nachhaltige Produktion.
Wer etwas übrig hat für aparte Programme sollte an Beachcomber nicht achtlos vorbeigehen und mit Lynne Plowman und ihren wunderbaren Interpreten aussteigen.
