Gleich die erste Nummer des Nussknacker-Balletts verdirbt einem schon die gute Laune, derart lustlos, unstrukturiert und ungeatmet wird sie abgespult, und daran ändert sich im Verlaufe der nächsten 90 Minuten nicht viel, obschon das Los Angeles gut spielt und einzelne Musiker mit exzellenten solistischen Leistungen aufwarten. Read More →
Sind Grieg und Sibelius die einzigen Vertreter einer nationalen Musik des Nordens? Für viele mag die Aufzählung da schon enden, aber es gibt noch andere Komponisten, die man mit diesen Schlagworten verorten kann. Dazu gehört der Este Heino Eller, der als Komponist und als Lehrer von Pärt, Sumera und Tubin für sein Heimatland prägend war, sowohl während der Unabhängigkeit Anfang des letzten Jahrhunderts als auch unter den Repressalien von Stalins Sowjetunion. Read More →
Diese Aufnahme von Berlioz‘ Grande Messe des Morts ist hervorragend, wenn man sich nicht daran stört, dass der Tenor quasi aus himmlischer Höhe singt und die Stimme von Bror Magnus Todenes nicht wirklich zum Tragen kommt. Glücklicherweise sind die Chöre sehr präsent, was von großem Vorteil ist, denn Berlioz‘ Requiem lebt vom riesigen Chor. Read More →
Die Novelle einer Existenzvernichtung, die Thomas Mann nicht ohne kritisch-ironische Distanz erzählte, ist die Grundlage für das Libretto von Myfanwy Piper, das Benjamin Britten zu seiner wohl beliebtesten Oper in zwei Akten vertonte. In 17 Szenen für ein vergleichsweise kleines Orchester mit großem Schlagwerk durchkomponiert, ist die Musik gekennzeichnet von komplex gearbeiteter Motivik sowie einer nuancierten, fiebrig-dissonant fortgesponnenen Harmonik, die sich durch die Oper zieht. Read More →
Alle Jahre wieder kann man in den Konzertsälen zur Adventszeit Bachs wunderschönes und versöhnliches Weihnachtsoratorium erleben. In diesem Jahr war es das ‘Concert Lorrain’, das unter der Leitung eines Spezialisten für Alte Musik, nämlich Anrew Parrott, Bachs Meisterwerk interpretierte. Neben dem ‘Dresdner Kammerchor’ standen die Solisten Joanne Lund, Martha McLorinan, James Gilchrist und Peter Harvey auf der Bühne der Philharmonie. Alain Steffen war für Pizzicato dabei, aber nur bis zur Pause… Read More →
Der 1989 in Kuweit in einer deutsch-ägyptischen Familie geborenen Kontrabassist und Dirigent Nabil Shehata wird ab der Spielzeit 2019/2020 Chefdirigent der Philharmonie Südwestfalen. Darauf haben sich Findungskommission und Orchester nach einem Auswahlverfahren entschieden. Read More →
Viele Sänger lassen es sich nicht nehmen, irgendwann in ihrer Karriere eine CD mit Weihnachtsliedern einzuspielen. Das Resultat ist nicht selten enttäuschend und vermittelt oft bloß ein künstliches Weihnachtsgefühl. Dass es auch ohne ‘Leise rieselt der Kitsch’ geht, beweist Daniel Behle in seiner originellen Aufnahme von 26 Weihnachtsmelodien. Read More →
Die Restaurierung der Prunkräumlichkeiten der Wiener Staatsoper beendet. Für 1.427 Mio. Euro wurde ihr alter Glanz wieder hergestellt. Gemälde und die vergoldeten Blumenbouquetbilder an den Wänden wurden gereinigt, der Stuck und die Wandfarbe erneuert, die Vergoldung erneuert. Es war die erste substanzielle Restaurierung seit dem Wiederaufbau 1955. Die Wiener Oper wird nächstes Jahr 150 alt.
Musik steht selten allein im Raum, aber in manchen Fällen sind die äußeren Bezugnahmen besonders intensiv. Zur Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie hatte das Philharmonische Staatsorchester mit Kent Nagano am Pult ein Werk zur Uraufführung bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben. Herausgekommen ist ein Oratorium namens ‘Arche’, für das der Komponist sich von der Architektur und der Hafenlage der Elbphilharmonie inspirieren ließ. Read More →
Joseph Haydns ‘Die Schöpfung’ in der Inszenierung von ‘La Fura dels Baus’ ist genau das geworden, was man erwartet hatte, ein mit Projektionen und Videoinstallationen erzeugtes spektakuläres Meer von Lichtern. Read More →