Jean Sibelius: Scaramouche op. 71; Bendik Goldstein, Viola, Roi Ruottinen, Cello, Turku Philharmonic Orchestra, Leif Segerstam; 1 CD Naxos 8573511; Aufnahme 09/2014, Veröffentlichung 11/2015 (71'01) – Rezension von Remy Franck

‘Scaramouche’, das Opus 71 von Jean Sibelius, 1922 uraufgeführt, ist die durchkomponierte Musik für die gleichnamige tragische Pantomime von Poul Knudsen, in der es um den buckligen Zwerg Scaramouche geht, dessen Viola magische Kräfte hat. Er versetzt die Frau von Leilon bei einem Tanzfest in Trance, die daraufhin ihren Gatten verlässt. Dieser wird von Sehnsucht gepackt, aber Blondelaine kehrt zurück, von Scaramouche verfolgt, der schließlich von ihr getötet wird. Das Ehepaar ist wieder zusammen und die Frau tanzt, als sie die Violamelodie des toten Scaramouche hört und sich dazu zu Tode tanzt.

‘Scaramouche’ ist eine für Sibelius untypische Musik, für ein kleineres Orchester geschrieben, in dem die Streicher die wichtigste Rolle spielen. Die Musik ist am besten mit einem Film von Hitchcock zu vergleichen, zwischen lieblich, mysteriös und dämonisch-alptraumhaft. Leif Segerstam dirigiert und inszeniert sie wie einen bedächtig sich entwickelnden Thriller.

Leif Segerstam has all the inspiration and power to convert Sibelius’s Scaramouche in an appealing score, with a lot of atmosphere. This is a real Sound-Hitchcock.

Riccardo Chailly
Photo: ICMA

After being upset over the Giovanna d’Arco staging, Riccardo Chailly had made it very clear: at the Milan Scala he will not accept any staging that has not been discussed with him (i.e. approved by him) as the opera house’s music director. This led to the worst rumors about an upcoming staging of Puccini’s La Fanciulla del West. In fact, Chailly won his first battle. The Scala communicated that, having different views than Chailly, Graham Vick pulled out and was replaced by Robert Carsen.

Gorecki und seine 3. Symphonie
Wer diesen Film nicht bereits gesehen hat, sollte die Wiederveröffentlichung bei Arthaus Musik nicht verpassen: er ist ein Meisterwerk. Im Mittelpunkt steht die ‘Symphony of Sorrowful Songs’ von Henryk Gorecki, ein Werk, das der Komponist 1976 schrieb, als er im kommunistischen Polen zum Schweigen verurteilt worden war. Die Symphonie wurde ihm durch ein Buch über das KZ Auschwitz inspiriert. Read More →

Johan Halvorsen

James Mason, an employee of the Music Library at the University of Toronto, Canada, discovered a long lost Violin Concerto by Norwegian composer Johan Halvorsen. The Concerto was first performed in 1909 in the Netherlands by Canadian violinist Kathleen Parlow. She played it two more times that year, and probably there have been no performances of the concerto since. It was said, that the composer was unhappy with the reviews and destroyed the scores. The sore now found in Toronto must be a copy made for Parlow.

Lahav Shani
(c) Marco Borggreve

Der 26-jährige israelische Dirigent Lahav Shani wird ab der Spielzeit 2017/18 Erster Gastdirigent der Wiener Symphoniker. Lahav Shani ist 1. Preisträger des internationalen Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerbs 2013. Er studierte zunächst Klavier an der ‘Buchmann-Mehta School of Music’ in Tel Aviv, bevor er 2009 ein Dirigierstudium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin aufnahm. Von der Kritik wird er unterschiedlich bewertet. Er wurde gefeiert und auch als ‘Heißsporn’ bezeichnet.

Secondo natura; Giuseppe Tartini: Sonate F-Dur op. 1 Nr. 12 für Violine & Bc, Violinsonate g-moll (Teufelstriller), Pastorale A-Dur op. 1 Nr. 13 für Hardanger-Fiddel & Bc; Sigurd Imsen, Violine & Hardanger Fiedel, Tormod Dalen, Barockcello, Hans Knut Sveen, Cembalo; 1 Blu-ray 2L-112-PABD; Aufnahme 06/2014, Veröffentlichung 11/2015 - Rezension von Remy Franck

Der italienische Komponist und Geiger Giuseppe Tartini (1692-1770), einer der wichtigsten Musiker und Pädagogen seiner Zeit, komponierte eine Musik, die nicht einfach dahin fließt, sondern von dramatischen Effekten und ganz besonders viel Ausdruckskraft lebt. Der norwegische Geiger Sigurd Imsen (er spielt im Symphonieorchester von Trondheim und im ‘Norwegian Baroque Orchestra’) spart daher auch nicht mit Gefühl in seinen flexiblen und differenziert artikulierten Interpretationen. Read More →

Giuseppe Verdi: Messa da Requiem; Margaret Price (Sopran), Jessey Norman (Mezzosopran), José Carreras (Tenor), Ruggero Raimondi (Bass), London Symphony Orchestra, Edinburgh Festival Chorus, Claudio Abbado; 1 Blu-ray Arthaus Musik 109178; Bild 4:3; PCM Stereo 48 kHz & 192 kHz; Liveaufnahme 1982, Blu-ray Veröffentlichung 01/2016 (87‘) – Rezension von Norbert Tischer

Noch immer ist Verdis ‘Messa da Requiem’ der großangelegte Widerspruch, das ambivalente Faszinosum, das schon die Menschen im 19. Jahrhundert als weltliche Musik in klerikalem Gewand zutiefst verunsicherte. Zwar entspricht der lateinische Text den Anforderungen der katholischen Totenliturgie, doch die Musik selbst ist ‘Verdi pur’ – grandioses Spätwerk eines Komponisten, der von sich selbst behauptete, er sei ‘ein Mann des Theaters’. Read More →

Nach zum Teil erfolgreichen Gerichtsverfahren in Frankreich, mit denen der Verkauf der Videoproduktion von ‘Dialogues des Carmélites’ aus der Bayerischen Staatsoper unterbunden wurde, wollen die Erben des Komponisten Francis Poulenc und des Autors Georges Bernanos die weiteren Aufführungen der Oper in München verhindern resp. nur nach Änderungen der Tcherniakov-Inszenierung erlauben. Die Bayerische Staatsoper hat das abgelehnt. Die Aufführungen zwischen 23. Januar und 1. Februar sollen unverändert stattfinden.

 

Corinne Auguin, a former employee of the Opéra de Bordeaux, has been sentenced to five years in prison, with two suspended, for diverting 2.3 million Euros from the company over a period of ten years. Her husband got three years, one suspended. The couple must repay the stolen funds.

 

Tbilisi State Opera and Ballet Theatre will reopen January 30, after several years of restoration. The renovation of the building began in 2010 with the financial support of the Georgian billionaire and former Prime Minister of Georgia, Bidzina Ivanishvili. Read More →

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