Im kleinen Luxemburg haben mehrere Minister zwei Ressorts, und traditionsgemäß ist das Kulturministerium stets mit einem anderen Ministerium in einer Regierungsperson vereint. So ist die derzeitige Kulturministerin gleichzeitig auch Ministerin für Wohnungsbau. Aber nur auf dem Papier. Denn seit einiger Zeit versieht ein zusätzlich ernannter Staatssekretär die tägliche Arbeit im Wohnungsbauministerium, da die himmelschreiende Inkompetenz von Maggy Nagel eine solche Maßnahme erforderlich machte. De facto zahlt Luxemburg also Frau Nagel ein Gehalt nur noch für das Kulturministerium, und damit ist dieses, was die ministeriellen Personalkosten angeht, das teuerste aller Zeiten. Dass diese Frau in Sachen Kultur genauso inkompetent ist wie im Wohnungsbau, macht das alles nur noch schlimmer. Wann sieht der Regierungschef ein, dass es akuten Handlungsbedarf gibt?

Bela Bartok: Violinkonzert Nr. 2, Konzert für Orchester; Tedi Papavrami, Violine, Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Emmanuel Krivine; 1 CD Alpha 205; 09/13 & 07/14 - Rezension von Alain Steffen

Ich habe so viele exzellente Einspielungen von Bela Bartoks 2. Violinkonzert in meinen Regalen stehen, dass ich mich mit der quasi hysterischen, überakzentuierten Interpretation von Ted Papavrami überhaupt nicht anfreunden kann. Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, muss ich sagen, dass ich dieser CD keine einzige Minute musikalischen Genusses abgewinnen kann. Read More →

Arnold Schoenberg: Pelleas und Melisande, Violinkonzert; Kolja Blacher, Violine, Gürzenich-Orchester Köln, Markus Stenz; 1 CD Oehms Classics OC445; 01/13 (69’35) – Rezension von Remy Franck

Das ist doch eine gelungene Abschieds-CD von Markus Stenz mit dem Gürzenich-Orchester! Schönbergs eher selten zu hörende symphonische Dichtung ‘Pelleas und Melisande’ wird hier in einer sehr stimmungsvollen, sehr evokativen und dramatischen Interpretation zu einem wirklichen Meisterwerk. Das Gürzenich-Orchester brilliert an allen Pulten. Read More →

VATER UND SOHN
Franz Liszts Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 mitsamt dem frühen und etwas unausgegorenen Konzert ‘Malédiction’ für Klavier & Streicher gibt es neu bei BIS mit Alexandre Kantorow und der Tapiola Sinfonietta unter der Leitung des Vaters vom Solisten, Jean-Jacques Kantorow. Der zum Zeitpunkt der Aufnahme 17-jährige Pianist spielt brillant und mit einer guten Beherrschung der Dynamik, aber interpretatorisch eher glatt und mit ungenügender Persönlichkeit. Read More →

Ralf Otto
(c) Bachchor Mainz

Das kann keine Philharmonie der Welt bieten, und wenn ihre Akustik noch so gut ist: in der Trierer Konstantin-Basilika erlebte das Publikum gestern Abend (17/7) in Beethovens ‘Missa Solemnis’ auf bewegende Weise die Verschmelzung von Musik und Raum, von Schöpfung und schöpferischem Geist. Read More →

Gioacchino Rossini: Petite Messe Solennelle; Sandra Pastrana, Gabriella Sborgi, Davide Giusti, Carlo Lepore, Filippo Farinelli, Sabina Belei, Riccardo Bonci, New Chamber Singers, Andrea Cappelleri; 2 CDs Brilliant 94459; 4/13 (95'27) – Rezension von Remy Franck

Gioacchino Rossinis ‘Petite Messe Solennelle’ ist in dieser Neuaufnahme von Brilliant Classics in ihrer Originalfassung von 1863 zu hören. Das Werk ist eine von des Komponisten ‘Alterssünden’, entstanden 34 Jahre nach seiner letzten Oper ‘Guillaume Tell’. Ob diese Komposition in der Originalversion für Stimmen, 2 Klaviere und Harmonium oder besser in der Orchesterfassung von 1866 wirkt, darüber ist viel diskutiert worden. Meines Erachtens haben beide Versionen ihren ganz eigenen Charakter und sind absolut gleichwertig. Read More →

Aribert Reimann: Lear; Bo Svokus (King Lear), Katja Pieweck (Goneril), Hellen Kwon (Regan), Siobhan Stagg (Cordelia), Erwin Leder (Narr), Lauri Vasar (Graf von Gloster), Andrew Watts (Edgar), Martin Homrich (Edmund), Chor der Staatsoper Hamburg, Philharmoniker Hamburg, Simone Young; Regie: Karoline Gruber; 1 Blu-ray Arthaus Musik 109064; Stereo & Surround; 2014 (156’20) – Rezension von Manuel Ribeiro

Shakespeares ‘King Lear’ ist ein sehr düsteres Werk, und wenn es auch nicht die Popularität von ‘Hamlet’ oder ‘Macbeth’ besitzt, hat Aribert Reimann dennoch aus diesem Stoff ein starkes Werk geschaffen. Die Hauptrolle wurde für Dietrich Fischer-Dieskau geschrieben. Der Komponist selbst leitete 1975 die Uraufführung an der Bayerischen Staatsoper, mit Fischer-Dieskau in der Hauptrolle. Read More →

In der Saison 2014/15 hat die Oper Frankfurt/Main für rund 7,5 Millionen Euro Eintrittskartenverkauft, teilte das Opernhaus gestern mit. Das sind 600.000 Euro mehr als in der vorangegangenen Spielzeit und ist vor allem auf angehobenen Preise zurückzuführen. Die Auslastung lag mit rund 200 000 Besuchern quasi unverändert bei 81 Prozent.

Weil ihnen angeblich ihr Führungsstil nicht passt, trotz unbestreitbaren künstlerischen Erfolgs, haben die herrschenden Politiker der Stadt Augsburg den Vertrag mit der Intendantin ihres Stadttheaters, Juliane Votteler, über 2017 hinaus nicht verlängert. Sie ist seit acht Jahre auf diesem Posten.

Felix Mendelssohn: Klaviertrio Nr. 1, op. 49, Klaviertrio Nr. 2 op. 66; Sitkovetsky Trio (Alexander Sitkovetsky, Violine, Leonard Elschenbroich, Cello, Wu Qian, Klavier); 1 SACD BIS 2109; 1/14 (56'59) – Rezension von Remy Franck

Musik kann im Tempo schnell gespielt werden, um effektvoll zu werden. Oft kommt es vor, dass einen diese Schnelligkeit dann eher abstößt als mitreißt. In so einem Fall stimmen die Relationen nicht, oder, schlimmer noch, die Geschwindigkeit ist das einzige und in dem Fall billig-arme Interpretationsmerkmal. Die Mendelssohn-Interpretationen des Sitkovetzky-Trios sind auch schnell, aber zusätzlich gibt es in ihnen so viel innere Erregung, so viel spürbare Freude, so viel Zuneigung für die Kompositionen, dass sich eine Spannung aufbaut, die einen mitreißt ins Boot der Interpreten und auf diesem Musikfluss in purer Freude mitschwimmen lässt. Read More →

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