Die Pläne der Regierung von Thüringen zur Schließung, Fusion und Verkleinerung von Orchestern und Theatersparten stossen auf starke Ablehnung. Die Thüringer Orchesterkonferenz stellt fest, dass seit der Wende bereits mehr als 400 von ehemals über 1000 Orchesterstellen in Thüringen abgebaut wurden: « Es gab fünf Fusionen und drei Schließungen. Wir alle wissen: Was einmal weg ist, ist für immer weg. Nach dem jetzt bekannt gewordenen Szenario sollen weitere 80 Stellen wegfallen und zwei Orchester geschlossen werden. Es wird noch mehr zerschlagen aber letztlich wenig gespart. Die Abrissbirne ist wohl kaum das passende Werkzeug, um ein Haus zu sanieren. Ohnehin ist die Kultur in Anbetracht des Anteils der Kulturförderung am Landesbudget kein geeignetes Feld, um fühlbare Haushaltsentlastungen zu erreichen. » Read More →

Gestern ging in Berlin das Festival ‘Young Euro Classic’ zu Ende. Ein eigens für das Abschlusskonzert gegründetes ‘Friedensorchester’ mit 74 jungen Musikern aus der Ukraine und Russland, Armenien und Deutschland spielte Beethovens 9. Symphonie. Für die 16. Ausgabe des Festivals, das als Plattform für die besten Jugendorchester der Welt gilt, werdem Erfolgszahlen gemeldet: Über 25.000 Besucher kamen zu den 18 Konzertabenden. Letztes Jahr waren es 23.500 Besucher an 15 Abenden.

Jean-Philippe Rameau: Castor & Pollux; Colin Ainsworth (Castor), Florian Sempey (Pollux), Emmanuelle de Negri (Télaïre), Clémentine Margraine (Phébé), Christian Immler (Jupiter), Sabine Devieilhe (Cléone), Virigle Ancely (Grand prêtre), Ensemble Pygmalion, Raphaël Pichon; 2 CDs Harmonia Mundi 902212.13; 2014 (139'31) – Rezension von Manuel Ribeiro

Während des Bouffonistenstreits 1754 beschloss der alt werdende Rameau für die Königliche Musikakademie sein Werk ‘Castor et Pollux’ zu revidieren. Unter anderem wurde der erste Akt völlig neu konzipiert. Die vorliegende Aufnahme stellt uns diese revidierte Fassung vor, mit klaren Vorstellungen vom schon fast neu entwickelten Orchester der kommenden Klassik. Read More →

Philip Glass: Violin Concerto No. 2 (The American Four Seasons); Arvo Pärt: Estnisches Wiegenlied für Frauenchor; Giya Kancheli: Ex contrario für Violine, Cello und Streicher; Shigeru Umebayashi : Yumeji’s Theme; Gidon Kremer, Violine, Giedrė Dirvanauskaitė, Cello, Kremerata Baltica; 1 CD Deutsche Grammophon 4794817; 2015 (77'39) – Rezension von Remy Franck

« Diese Musik kommt von Herzen und geht zu Herzen – seien es Glass’ Violinkonzert ‘The American Four Seasons’, Kanchelis ‘Ex contrario ‘oder kleine Präziosen wie Pärts ‘Estnisches Wiegenlied’ und Yumeji’s ‘Theme von Umebayashi’. All diese Komponisten sprechen von einer besseren Welt und erschaffen in unserer Zeit neue Jahreszeiten, die für alle Zeit Gültigkeit haben werden.“ So beschreibt Gidon Kremer seine CD ‘News Seasons’ mit der ‘Kremerata Baltica’. Read More →

Weil heute eine Nachricht über das Primorsky-Theater im Internet als ‘neu’ die Runde macht, verweisen wir darauf hin, dass die russische Presse und auch europäische Medien, darunter Pizzicato, bereits am 27. März 2015 berichtet hatten, dass das Primorsky Theater in Wladiwostok aufgrund einer Putin-Entscheidung dem Mariinsky Theater in St. Petersburg angegliedert und damit unter die Leitung von Valery Gergiev gestellt wird. Gergiev soll, wie vor fünf Monaten gemeldet, Wladiwostok als Außenstelle für das Mariinsky benutzen, um von dort aus russische Opernproduktionen nach Asien zu exportieren. Die Oper wurde unter die unmittelbare Leitung von Larissa Diadkova, einer Gergiev-Vertrauten, gestellt.

Sinem Altan
(c) Mehmet Dedeoglu

Der ‘Europäische Komponistenpreis’ wurde heute Nachmittag in Berlin an die Türkin Sinem Altan verliehen. Ihr Werk ‘Hafriyat – Earthwork’, das von der Nationalen Jugendphilharmonie der Türkei im Rahmen von ‘Young Euro Classic’ uraufgeführt worden war, hatte im Publikum viel Zuspruch ausgelöst. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von einer Publikumsjury an die oder den Komponistin/en der besten zeitgenössischen Ur- oder Deutschen Erstaufführung verliehen. Read More →

Thomaskirche, Leipzig
(c) Remy Franck

Die Findungskommission zur Nachfolge im Thomaskantorat hat sich auf vier Kandidaten geeinigt. Diese wurden zu einer Probewoche in Leipzig eingeladen. Es sind Markus Teutschbein, Leiter der Knabenkantorei Basel; Clemens Flämig, Chordirektor des Stadtsingechor zu Halle; KMD Prof. Dr. h.c. Markus Johannes Langer, Kantor an der St.-Johannis-Kirche Rostock und Leiter des Rostocker Motettenchores sowie Matthias Jung, Leiter des Sächsischen Vocalensembles und des Knabenchors Dresden. Read More →

KINEMATOGRAPHISCH
Der spanische Gitarrist Francisco Bernier hat auf dem von ihm selber geleiteten und auf Gitarrenmusik spezialisierten Label Contrastes Records eine sehr schöne, meditative Platte unter dem Titel ‘Vals sin nombre’ aufgenommen. Der Untertitel ‘Cinema Dreams’ soll nicht irreführen. Bernier spielt keine Filmmusik. Read More →

Shortly after the dismissal of the former manager Boris Mezdrich, Novosibirsk Opera got a new director, Vladimir Kehman. Mezdrich was fired after the Russian Orthodox Church and some activists reacted negatively to the staging of Wagner’s Tannhäuser directed by Timothy Kulyabin. Now, Kehman himself came under criticism. A group of employees wrote a petition to dismiss the newly appointed manager as they are not satisfied both with the costly renovation of the theatre and the repertoire. The protesters reproach Kehman with a lack of coherent artistic ideas and they are worried because of the absence of any serious planning for the next season.

Bach and his rivals; Johann Sebastian Bach: Kantate BWV 22 (Jesus nahm zu sich die Zwölfe), Kantate BWV 81 (Jesus Schläft, was soll ich hoffen); Christoph Graupner: Kantate CWV 1113/23a (Aus der Tiefen rufen wir), Ouverture CWV 413, Kantate CWV1115/24 (Gott führt die seinen wunderbar); Georg Philip Telemann: Ouverture TVWV 55: fis 1, Kantate TVWV 1: 1600 (Wer sich rächet), Kantate TVWV 1: 1038 (Lass vom Bösen und tue Gutes); Rachel Elliott, Sopran, Sally Bruce-Payne, Alt, Simon Wall, Tenor, Matthew Brook, Bass, The Bach Players; 2 CDs Hyphen Press Music HPM 008; 10/13 (132') - Rezension von Guy Engels

Musikalische Bewerbungsschreiben vom Allerfeinsten – so könnte man das Programm dieser CD zusammenfassen. ‘The Bach Players’ präsentieren Kompositionen, mit denen Telemann, Graupner und Bach sich den Stadtoberen und Herrschern in Hamburg, Darmstadt und Leipzig vorgestellt haben – und Erfolg hatten. Read More →

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