Vier italienische Orchester wurden in den letzten zwei Jahren liquidiert: das Orchester der Region Latium, das 2002 von Francesco La Vecchia gegründete und durch viele Aufnahmen bei Naxos bekannte ‘Orchestra Sinfonica di Roma’, das Symphonieorchester des ‘Teatro di Parma’ und das von Claudio Abbado gegründete ‘Orchestra Mozart’ in Bologna. Und zum 31. Dezember 2014 schließt auch das ‘Orchestra Sinfonica di Lecce Tito Schipa’. Andere Orchester sind in Gefahr.
Henning Kraggerud ist mittlerweile in den frühen Vierzigern und sieht immer noch aus wie ein ‘Bubi’. In diesem Naxos-Video spielt und moderiert er mit Charme, Geige und Mikrophon ein Programm mit ausschließlich Werken für Violine und Orchester von Fritz Kreisler. Und die benutzte Geige ist die ‘Bergonzi’, die Kreisler einst selbst spielte. Ob der Geist des komponierenden Geigers sich so unmittelbar auf Kraggerud übertrug? Mir scheint jedenfalls, als sei dieses unterhaltsame Konzert genuin kreislerisch, mit Esprit und blühender Spiellaune. Read More →
Für nicht wenige Komponisten waren Märchen ein sehr inspirierendes Kulturgut. Anatoly Lyadow sagte einmal: « Geben Sie mir ein Märchen, einen Drachen, eine Wassernixe, einen Walddämon, geben Sie mir etwas, das irreell ist, und ich bin glücklich. » Erstaunlicherweise hat er dies hauptsächlich auf seine Orchesterwerke bezogen, so, dass das Programm dieser CD ohne ein Werk von Lyadov auskommen muss. Read More →
Mit ihrer Oper ‘Ariadne auf Naxos’ haben Hugo von Hoffmanstahl und Richard Strauss ein brillantes Bühnenwerk geschaffen, in dem Komödie und Tragödie, Romanze und Drama, Oper und Commedia dell’arte, Liebe und Verlust, konkurrieren. Diese einzelnen Komponenten vermag Sebastian Weigle in seinem zielstrebig fließenden Dirigat perfekt zu verbinden, und da er seinen Strauss in- und auswendig kennt, kann er sich ganz dem Klangformen hingeben. Read More →
Alexander Pereira verbrennt sich in Mailand immer wieder die Finger. Weil er den Verspäteten eine Chance geben wollte, ordnete er an, die Vorstellung mit 5 Minuten Verspätung zu beginnen. Da das Scala-Publikum aber zu den pünktlichsten der Welt gehört, rief das einen Proteststurm der Pünktlichen hervor, die bei der ersten Vorstellung mit einem Aufschub von 5 Minuten von 20:00 bis 20:05 Uhr klatschte. Das Orchester, das untätig im Graben saß, klatschte mit. Pereira verstand den Wink und machte eine 180-Grad-Wendung. Wer zu spät kommt, muss künftig wieder im Foyer warten.
Beim XXV. Internationalen Gesangswettbewerb Michael Glinka in Moskau haben der 23-jährige ukrainische Tenor Valentin Dytyuk sowie die russische Sopranistin Julia Yashkulova den Ersten Preis gewonnen.
Flotte Cello-Konzerte in erstklassigen Interpretationen: Damit ist eigentlich schon alles über die CD ‘Concerti di Venezia’ gesagt. Jan Vogler, der Cellist, der immer wieder neue Herausforderungen sucht und dabei stets auf beste Qualität bedacht ist, hat hier ein tolles Programm mit Konzerten aus der Blütezeit des venezianischen Barock zusammengestellt. Read More →
Das ereignisreiche ‘I sentimenti di Carl Philipp Emanuel Bach’ von Hans Werner Henze leitet dieses CD-Programm von Ars ein. Es handelt sich dabei um eine Transkription von Bachs Clavier-Fantasie mit Begleitung einer Violine (1784) für Soloflöte, Soloharfe und Streicher. Das Festhalten am originalen Notentext ist untypisch für Henze, doch hier war es ihm wichtig, die in der Clavier-Fantasie verarbeiteten Emotionen beizubehalten. Read More →
Pizzicato-Leser kennen das russische Schallplattenlabel Melodiya aus vielen Rezensionen. Gegründet 1964 auf Beschluss des UdSSR-Kulturministeriums, um die ehemaligen Allunions-Schallplattenstudios in Moskau, Leningrad, Tallinn, Riga, Vilnius, Tbilisi, Alma-Ata und Taschkent zu ersetzen, hat die russische Schallplattenfirma den Zusammenbruch der Sowjetunion überlebt. Read More →
Die Premiere von Verdis ‘Rigoletto’ an der Wiener Staatsoper nahm am gestrigen Samstag, der Wiener Presse zufolge, einen chaotischen Verlauf. Bariton Simon Keenlyside war krank, seine Stimme in Mitleidenschaft gezogen. Wie die Kritiker berichten, ließ Dirigent Myung-Whun Chung sein Orchester lautstark aufspielen, was des Sängers Stimme weiter schwächte, so dass er das Duett mit Gilda im zweiten Akt nicht zu Ende singen konnte. Read More →