Gabriel Fauré: Requiem, Cantique de Jean Racine, Messe Basse; Gerald Finley, Bariton, Tom Pickard, Knabensopran, The Choir of King’s College, Orchestra of the Age of Enlightenment, Stephen Cleobury; 1 CD The Choir of King’s College KGS 0005; 1/14 (51’33) – Rezension von Guy Engels

Dass Gabriel Faurés Requiem mitunter zu Süßholz geraspelt wird, ist nicht neu. Dass seine Totenmesse aber so unerbittlich und ohne Umschweife das große Strafgericht ankündigt, das erleben wir jetzt zum ersten Mal. Mit Siebenmeilenstiefeln rauscht Stephen Cleobury durch das Werk, inszeniert das ‘Dies Irae’ derart unbarmherzig, dass das himmlische ‘In Paradisum’ am Schluss wenig Hoffnung auf Erlösung zulässt. Dabei hatte Fauré gerade diesen Schluss gewählt, um Lichtblicke in die Düsternis des irdischen Endes zu bringen. Read More →

Scandale; Francesco Tristano: A Soft Shell Groove für 2 Klaviere; Igor Stravinsky: Le Sacre du Printemps; Nikolai Rimski-Korsakow: Scheherazade; Maurice Ravel: La Valse; Alice Sara Ott, Francesco Tristano, Klavier; 1 CD Deutsche Grammophon 4793541; 2014 (61'58) – Rezension von Remy Franck

Nach dem eher faden Stück ‘A Soft Shell Grove’ messen sich Tristano und Ott auf dieser CD an Stravinskys ‘Sacre du Printemps’. Ihre Interpretation baut auf Rhythmik und tut das recht manieriert, wobei das Archaische der Musik ‘vertänzelt’ wird. Die Musik löst sich vom Stoff und nimmt ihren eigenen Lauf aufgrund der Ideen der beiden Pianisten. Dass dabei so manches pianistisch stupend wird, will ich nicht abstreiten, aber die beiden agieren einfach am ‘Sacre’ vorbei. Und in ihrem Rhythmik- und Dynamikrausch kommen die Farben der Musik zu kurz. Read More →

Der Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner hält die Eintrittspreise an den subventionierten Bühnen und Orchester der deutschen Hauptstadt für zu niedrig. Sie seien billiger als die in anderen großen deutschen Städten. Damit ist eine Diskussion lanciert die in der aktuellen wirtschaftlichen Lage gut und gerne zu Preiserhöhungen führen könnte.

Christian Thielemann
(c) Deutsche Grammophon

Eine nüchterne Pressemitteilung kam heute aus Bayreuth: « Katherina Wagner und Christian Thielemann teilen mit, dass in der Lohengrin-Neuinszenierung bei den Bayreuther 2018 der französische Tenor Roberto Alagna die Titelrolle verkörpern wird ». An und für sich nicht Weltbewegendes, wäre da nicht das Interview, das der Dirigent am Wochenende dem Wiener ‘Kurier’ gab. Read More →

Jean-Philippe Rameau

Dijon is the town where composer Jean-Philippe Rameau was born 250 years ago. The city organized a flash mob last Saturday. 500 amateur musicians gathered at the Liberation Square to play Rameaus ‘L’Hymne à la nuit’ under the baton of Thierre Caens.

 

Franz Liszt: Complete Paraphrases and Transcriptions of Verdi (Aida, Don Carlos, Ernani, I Lombardi alla prima crociata, Rigoletto, Simon Boccanegra, Il Trovatore); Rinaldo Zhok, Klavier; 1 CD Odradek ODRCD309; 9/13 (76'23) – Rezension von Remy Franck

Der italienische Pianist Rinaldo Zhok (geboren 1980 in Trieste) spielt äußerst markant, und seine CD mit Verdi-Paraphrasen von Franz Liszt hat eine Grandeur, wie man sie in diesen Werken nicht oft hört. Ich fühlte mich auf Anhieb an Lazar Berman erinnert…und sah, dass ich nicht falsch lag, als ich etwas später Zhoks Biographie las: er hat mit Lazar Berman genau so studiert wie mit Dmitri Bashkirov. Dieser Unterricht hat Spuren hinterlassen. Read More →

Hector Berlioz: Symphonie Fantastique, Waverley Overture; London Symphony Orchestra; 1 Blu-ray Audio + SACD LSO Live 0757; 11/13 (65'35) – Rezension von Remy Franck

Süß und verliebt beginnt der erste Satz von Berlioz’ ‘Symphonie Fantastique’, die Farben in der Einleitung sind gedeckt und kontrastieren mit denen im weiteren Verlauf des Satzes, in dem die Gefühlswallungen des unglücklich verliebten Künstlers bewegend dargestellt werden. Gergiev nutzt die ganze Farbpalette und subtile Tempoveränderungen, Rubati und andere Gestaltungsmittel, um ein Maximum an Ausdruckskraft aus der Musik zu holen. Read More →

François Couperin: La Superbe (Sonate en trio), Concert instrumental sur le titre d’Apothéose composé à la mémoire immortelle de l'incomparable Monsieur de Lully, Le Parnasse ou L'apothéose de Corelli, La Sultane (Sonate en quatuor); Amandine Beyer, Violine, Gli Incogniti; 1 CD Harmonia Mundi HMC902193; 2014 (57'16) – Rezension von Remy Franck

François Couperins ‘Apothéoses’, musikalische Portraits von Lully und Corelli, sowie die Sonaten ‘La Superbe’ und ‘La Sultane’ werden von Amandine Beyer und dem Ensemble ‘Gli Incogniti’ mit sehr viel Raffinement und Eleganz gespielt. Couperins Begeisterung und sein tiefer Respekt für die beiden verehrten Musiker kommen in jedem Takt zum Ausdruck. Read More →

Der schwedische Cellist und Dirigent Mats Rondin erlag gestern in Sundsvall einem Herzinfarkt. Der 54-jährige Musiker, der u.a. von William Pleeth und Mstislav Rostropovich ausgebildet wurde, war zunächst Solocellist des Orchesters von Malmö, danach des Schwedischen Radioorchesters. In den letzten Jahren trat er viel als Dirigent auf.

In Perugia ist gestern die italienische Sopranistin Anita Cerquetti im Alter von 83 Jahren verstorben. Sie war besonders als Verdi-Sängerin geschätzt. Cerquetti wurde am 13. April 1931 in Montecosaro geboren. Sie debütierte 1951 als Aida in Spoleto. 1956 ersetzt sie Maria Callas als Norma am Teatro dell’Opera in Rom. Sie war damals am Teatro San Carlo in Neapel engagiert. Sie machte dann eine kurze internationale Karriere, bis sie sich in den frühen 1960er Jahren ins Privatleben zurückzog.

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