Alexander Pereira verbrennt sich in Mailand immer wieder die Finger. Weil er den Verspäteten eine Chance geben wollte, ordnete er an, die Vorstellung mit 5 Minuten Verspätung zu beginnen. Da das Scala-Publikum aber zu den pünktlichsten der Welt gehört, rief das einen Proteststurm der Pünktlichen hervor, die bei der ersten Vorstellung mit einem Aufschub von 5 Minuten von 20:00 bis 20:05 Uhr klatschte. Das Orchester, das untätig im Graben saß, klatschte mit. Pereira verstand den Wink und machte eine 180-Grad-Wendung. Wer zu spät kommt, muss künftig wieder im Foyer warten.
Beim XXV. Internationalen Gesangswettbewerb Michael Glinka in Moskau haben der 23-jährige ukrainische Tenor Valentin Dytyuk sowie die russische Sopranistin Julia Yashkulova den Ersten Preis gewonnen.
Flotte Cello-Konzerte in erstklassigen Interpretationen: Damit ist eigentlich schon alles über die CD ‘Concerti di Venezia’ gesagt. Jan Vogler, der Cellist, der immer wieder neue Herausforderungen sucht und dabei stets auf beste Qualität bedacht ist, hat hier ein tolles Programm mit Konzerten aus der Blütezeit des venezianischen Barock zusammengestellt. Read More →
Das ereignisreiche ‘I sentimenti di Carl Philipp Emanuel Bach’ von Hans Werner Henze leitet dieses CD-Programm von Ars ein. Es handelt sich dabei um eine Transkription von Bachs Clavier-Fantasie mit Begleitung einer Violine (1784) für Soloflöte, Soloharfe und Streicher. Das Festhalten am originalen Notentext ist untypisch für Henze, doch hier war es ihm wichtig, die in der Clavier-Fantasie verarbeiteten Emotionen beizubehalten. Read More →
Pizzicato-Leser kennen das russische Schallplattenlabel Melodiya aus vielen Rezensionen. Gegründet 1964 auf Beschluss des UdSSR-Kulturministeriums, um die ehemaligen Allunions-Schallplattenstudios in Moskau, Leningrad, Tallinn, Riga, Vilnius, Tbilisi, Alma-Ata und Taschkent zu ersetzen, hat die russische Schallplattenfirma den Zusammenbruch der Sowjetunion überlebt. Read More →
Die Premiere von Verdis ‘Rigoletto’ an der Wiener Staatsoper nahm am gestrigen Samstag, der Wiener Presse zufolge, einen chaotischen Verlauf. Bariton Simon Keenlyside war krank, seine Stimme in Mitleidenschaft gezogen. Wie die Kritiker berichten, ließ Dirigent Myung-Whun Chung sein Orchester lautstark aufspielen, was des Sängers Stimme weiter schwächte, so dass er das Duett mit Gilda im zweiten Akt nicht zu Ende singen konnte. Read More →
BRITISCHES LIEDGUT ZUM ENTDECKEN
Der britische Bariton Simon Wallfisch hat eine ganze CD mit Liedern des britischen Komponisten Geoffrey Bush (1920-1998) aufgenommen (Four Songs from Herrick’s Hesperides, 7 Greek Love Songs, 5 Spring Songs, Stevie Smith Songs, 3 Songs of Ben Jonson, The End of Love, 5 Medieval Lyrics). Read More →
Im lettischen Staatsarchiv wurde eine bislang unbekannte Autobiografie des Komponisten Georg Philipp Telemann (1681-1767) entdeckt. Das teilte das Magdeburger Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung mit. Die autographe Skizze befindet sich in Materialien aus dem Nachlass des Rigaer Kantors Georg Michael Telemann, einem Enkel des Hamburger Musikdirektors und Johanneumkantors. Read More →
Seitdem die Sängerin Anna Netrebko wegen eines Fotos mit dem Chef der ukrainischen Separatisten in die Kritik geraten ist, übt sich die russische Presse im Schönfärben. Kein Auftritt Netrebkos im Ausland wird übergangen und immer wird gleich am Anfang des jeweiligen Artikels berichtet, wie herzlich die Sopranistin in der jeweiligen Stadt vom Publikum begrüßt worden sei. Gleich in den ersten Sätzen heißt es klischeehaft das Konzert sei « gut gelaufen », was soviel heißt wie: es hat keine Missfallenskundgebungen und Proteste gegeben (wie das bei Gergiev ja schon mehrmals der Fall war).
Im Opernhaus La Scala sammelt einer Punkte bei einem Teil des Publikums. Alexander Pereira, der neue Intendant, hat den Zuspätkommenden eine Schonfrist zugestanden. Die Vorstellungen beginnen jetzt offiziell erst fünf Minuten nach der festgesetzten Zeit. Bislang wurden die Verspäteten pünktlich zum angesetzten Beginn nicht mehr in den Saal gelassen. Das verärgerte viele Leute, mit denen Pereira jetzt Mitleid hat. Da Zuspätkommen eine chronische Krankheit ist, werden die, die immer zu spät dran sind, ihre Ankunftszeit fünf Minuten zurückverlegen….