Seit 2011 schon lockte ein Verein namens ‘Mahler Philharmoniker’ junge Musiker zur ‘Fortbildung’ nach Österreich. Hohe Gebühren wurden verlangt, aber wenig wurde dafür geboten. Erst in diesem Jahr wurden Klagen von Betrogenen publik. Die Organisatoren, die Mezzosopranistin Therese Mahler und der Pianist Jonathan Floril, sind mittlerweile untergetaucht und hinterlassen laut österreichischen Presseberichten jede Menge unbezahlter Rechnungen. Auch Honorare an die Orchestermusiker und an die Lehrer der Meisterklassen wurden angeblich nicht gezahlt.

Johann S. Bach: Partita BWV 828, Frédéric Chopin: Andante spianato et Grande Polonaise op. 22, Polonaise Nr. 5; Alexander Scriabin: Mazurken op. 3 Nr. 4, 6, 9; Walzer Nr. 4 op. 38; Enrique Granados: Valses poeticos; Adolf Schulz-Evler: Arabesken über An der schönen blauen Donau von Johann Strauss II; Isaac Albeniz: Tango op. 165 Nr. 2; Morton Gould: Boogie Woogie Etude; Benjamin Grosvenor, Klavier; 1 CD Decca 4785334; 7/13 (81'09) – Rezension von Remy Franck

Für diese Solo-CD hat der 22-jährige britische Pianist Benjamin Grosvenor ein attraktives und facettenreiches Pogramm zusammengestellt. In der Vierten Bach-Partita bricht er mit modernen, vor allem auf Fluss und architektonische Klarheit zielenden Interpretationen und überrascht mit einem überaus verspielten, aber auch gefühlvoll nuancierten Musizieren. Read More →

Sergei Rachmaninov: Symphonie Nr. 1, Der Fels; Gürzenich-Orchester Köln, Dimitrij Kitajenko; 1 SACD Oehms Classics OC 440; 5/13 (62'53) – Rezension von Remy Franck

In der ersten halben Minute ist die Sache schon entschieden, und ich bin bereit, alles zu vergessen, was ich glaubte, bisher an guten Einspielungen von Rachmaninovs Erster Symphonie gehört zu haben, bereit auch, diese gesammelten Aufnahmen in den Bereich der Banalität zu verbannen. Es sind dreißig Sekunden, die die Geschichte dieser Komposition verändern, weil das, was Kitajenko aus der Grave-Einleitung herausholt, in Sachen Klanglichkeit einfach beispiellos ist. Read More →

WENIGER WÄRE MEHR GEWESEN
Das ‘Cuarteto Casals’ spielt Mozarts Streichquartette KV 428, 465 und 387, die Joseph Haydn gewidmet sind. Die Interpretationen sind ungewöhnlich, weil die vier Musiker in ihrer Dezidiertheit, die Musik so lebendig wie möglich werden zu lassen, etwas zu viel tun, zu viele Akzente setzen, so viele dynamische Wechsel praktizieren und die Musik auf diese Weise leicht unruhig werden lassen. Wohlgemerkt, das Spiel des Quartetts ist brillant und niveauvoll, aber in diesem Fall sage ich: weniger wäre mehr gewesen! (Harmonia Mundi HMC 902186). Read More →

Über den emotionalen Charakter musikalischer Harmonien – die Strebetendenz-Theorie. Von Daniela Willimek

Warum erzeugt Musik Gefühle? – So direkt gefragt, bleiben die meisten erst einmal stumm. Reflektiert man im Alltag doch gar nicht, was eigentlich – physikalisch gesehen – eine der größten Merkwürdigkeiten ist: Musik, die nur aus leblosen schwingenden Luftmolekülen besteht, kann uns bewegen, ermuntern, ja heiter oder melancholisch stimmen. Wir lauschen etwa dem ersten Satz aus Beethovens ‘Mondscheinsonate’ oder der ‘Träumerei’ von Robert Schumann und sind zu Tränen gerührt. Wir hören Bachs ‘Matthäuspassion’, und bei einigen Stellen läuft es uns eiskalt den Rücken hinunter. Wie ist das möglich? Read More →

Obwohl die Musiker behaupten, man habe Fortschritte gemacht, beschuldigen sie ihren Arbeitgeber, den Verhandlungstisch am Freitag verlassen zu haben. Das bestreitet das ‘Woodruff Arts Center’, das jedoch den Aufsichtsrat informierte, man werde wohl bald mehr Konzerte für die laufende Saison absagen müssen. Für die kommende Woche sind keine weiteren Verhandlungen geplant.

Frank Peter Zimmermann
(c) Franz Hamm

Frank Peter Zimmermann wird in den kommenden Jahren auf einer drei CDs umfassenden Edition bei Hänssler Classic Werke für Violine und Orchester von Wolfgang Amadeus Mozart veröffentlichen – darunter natürlich auch sämtliche Violinkonzerte. Die erste CD-Neuerscheinung mit u.a. den Violinkonzerten Nr. 1, 3 und 4 ist für Februar 2015 geplant. Musikalischer Partner des Gesamtprojekts ist das Kammerorchester des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Radoslav Szulc.

Pietari Inkinen

Pietari Inkinen übernimmt im September 2015 die Position als Chefdirigent der Prager Symphoniker. Sein Vertrag läuft zunächst bis 2018. Der 34-jährige Finne, der bis 2015 ‘Music Director’ des ‘New Zealand Symphony Orchestra’ ist, wird 2015 auch Chefdirigent der Ludwigsburger Schlossfestspiele.

Etienne Moulinié: Meslanges pour la Chapelle d'un Prince; Werke von Etienne Moulinié, Antoine Boësset, François de Chancy & Louis Constantin; Ensemble Correspondances, Sébastien Daucé; 1 CD Harmonia Mundi HMC 902194; 2014 (66'10) – Rezension von Norbert Tischer

Das ‘Ensemble Correspondances’ singt eine Auswahl von Kompositionen des Franzosen Etienne Moulinié (1599-1776). Es sind geistliche Werke, die für die Kapelle von Gaston de France, dem Bruder Ludwig XIII. geschrieben wurden.
Moulinié komponierte sehr nahe am Text, dessen Gefühlsausdruck sich unmittelbar in seinen Werken wiederfindet. Das gibt der Musik einen besonders reizvollen Charakter. Read More →

Louis Vierne: Complete Organ Symphonies, Vol. III. Symphonien 5 & 6; Hans-Eberhard Roß, 1 SACD Audite 92676; 6/13 (72’11) – Rezension von Guy Engels

In seinen späten Orgelsymphonien verdichtet Louis Vierne das Tonmaterial zusehends mit verwegenen Harmonien und Klangfolgen, die an die Grenzen der Tonalität stoßen. Hans-Eberhard Roß gelingt es, dieses komplexe Geflecht von sich auflösenden Harmonien und chromatischem Gewebe musikalisch zu durchdringen, es feinfühlig zu strukturieren, ohne, dass die Musik zerfasert und in ihre Elementarteilchen zerfällt.

Sensitive and transparent performances, well structured, so that the overall architecture can be totally experienced.

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