Frans Brüggen war eine Ikone der historischen Aufführungspraxis. Von langer Krankheit gezeichnet, gebrechlich, gebeugt, musste er in den letzten Jahren meistens ans Pult geführt werden. Dort aber zeigte er, dass es nicht nur Gestik ist, die einen Dirigenten ausmacht, sondern Charisma, Ausstrahlungskraft. Am Pult war Brüggen immer noch die zentrale Figur des Musikgeschehens, auch wenn seine Zeichengebung ganz gering war. Mit kleinen Bewegungen der Hand oder einem Kopfnicken erzielte er Rubato und Dynamik-Nuancen. Read More →
One of the most important Early Music specialists, Frans Brïuggen, has died at the age of 79. Though very weak since years, he was soldiering on, currently preparing concerts with his Orchestra of the XXth Century planned for end of August in Warsaw. Read more below or go to our Interviews and Features section for a longer article in German. Read More →
Das Kabinett des deutschen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern greift zwei finanzschwachen Theatern unter die Arme. Es billigte Sonderzahlungen in Höhe von 1,6 Millionen bez. 453 000 Euro an das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin und an die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg-Neustrelitz. Im Gegenzug erwartet die Regierung die zügige Umsetzung kostensparender Reformen.
Weil sich beim Geigenspiel ab und zu ein starkes Zittern in seinen Händen bemerkbar machte, ließ sich der Geiger Roger Frisch, ein Musiker des ‘Minnesota Orchestra’, von einem Spezialistenteam operieren. Dazu musste er während der Operation selber Geige spielen, damit die Ärzte lokalisieren konnten, an welcher Stelle des Gehirns das Zittern verursacht wurde. Read More →
Für diese Traviata aus der Arena von Verona hat Hugo de Ana, Regisseur und Set-Designer in einer Person, die Bühne in einen riesigen Bilderrahmen verwandelt. Kein schlechter Ansatz, weil die Ideen vieler Leute vom kleinen und großen Weltgeschehen tatsächlich immer nur ein Bild sind, ein Auszug – und oft ein falscher -, der Wirklichkeit. De Ana hat Ideen und er setzt sie in interessanter Weise um, ohne die Musik in Gefahr zu machen. Er kann sogar die Intimität der Verdi-Oper in der riesigen Arena wahren. Read More →
Für ‘Music for Two’ (1984/87) erfand John Cage ungeahnte Klangmöglichkeiten im Klavier. Manchmal klingt der Flügel wie eine Flöte, manchmal wie ein Schlagzeuginstrument, dann wieder wie ein Schiffswrack, dessen leerer Rumpf, durch Wellen bewegt, grunzende Töne von sich gibt… Xenia Pestova und Pascal Meyer sind wahre Meister im Umsetzen dieser Klangvorstellungen des Komponisten, und es gelingt ihnen eine faszinierende Interpretation von pathetischer Größe. Read More →
Am 31. Oktober 2014 eröffnet das ‘Ensemble Resonanz’ im Bunker auf St. Pauli den ‘resonanzraum’, einen urbanen Konzertort für klassische und neue Musik. Dieser Raum soll nicht nur den Musikern ein neues Zuhause, sondern auch vielen weiteren Künstlern und Veranstaltern eine Plattform für neue Formate und intime Konzerte von Kammermusik bis Elektronik inmitten von St. Pauli bieten. Read More →
Das Teatro Petruzzelli in der süditalienischen Stadt Bari hat wegen akuter Finanznot zwei Produktionen ersatzlos abgesagt, Puccinis ‘Trittico’, das im Oktober auf dem Spielplan vorgesehen war, und Donizettis ‘Lucia di Lammermoor’ im November.
Les Musiciens et la Grande Guerre Vol 2: 1913 au Carrefour de la modernité; Igor Stravinsky: Le Sacre du Printemps (Klavier, vierhändig), Claude Debussy: En blanc et en noir; Ferrucio Busoni: Fantasia Contrappuntistica; 1 CD Editions Hortus 702; Jean-Sébastien Dureau & Vincent Planès, Klavier; 7/13 (76'40)
Les Musiciens et la Grande Guerre Vol 3: Hommage à Maurice Maréchal; Gabriel Fauré: Elégie; Johannes Brahms: Sonate für Violoncello und Klavier op. 38; Claude Debussy: Sonate pour violoncelle et piano no 1; Arthur Honegger: Sonate pour violoncelle et piano; Alain Meunier, Cello, Anne Le Bozec, Klavier; 1 CD Editions Hortus 703; 7/13 (60'40) – Rezension von Remy Franck
Nicht weniger als 30 CDs wird die Kollektion begreifen, die Hortus zwischen 2014 und 2018 herausgeben will und die den Titel ‘Les Musiciens et la Grande Guerre’ trägt. Sie ist Komponisten und Interpreten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs gewidmet. Read More →
Wenn ein Regisseur eine Oper nicht im musikalischen Kern erstickt, indem er Musik und Bühne auseinanderreißt, muss man heute schon dankbar sein. Wenn er dann noch Ideen hat, die die Bühne neuartig beleben und die Musik stützen, ja direkt aus der Musik zu kommen scheinen, ist das schon Zuschauerglück. Stefan Herheims Salzburger Inszenierung der ‘Meistersinger’ ist gut für solches Glück. Der Regisseur holt das letzte Quäntchen Witz aus Wagners komischer Oper, ja er visualisiert sogar mehr Witz als Daniele Gatti musikalisch darin findet. Read More →