Stanislaw Skrowaczewski
Photo: Toshiyuki Urano

Am letzten Freitag endete eine weitere Verhandlungsrunde zwischen den Musikern und dem Management des ‘Minnesota Orchestra’ ergebnislos. Weitere Verhandlungen wurden nicht vereinbart, der Graben zwischen den Kontrahenten ist tief und scheint unüberwindbar. Unterdessen setzten die Musiker ihre eigenen Konzerte in Minneapolis fort. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Die Entführung aus dem Serail; Zdzislawa Donat (Konstanze), Horst Laubenthal (Belmonte), Martti Talvela (Selim), Norbert Orth (Pedrillo), Barbara Vogel (Blonde), Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin, Gary Bertini; Regie: Günther Rennert; 1 DVD Arthaus Musik 101 691; Bild 4:3; Mono; Live 1976 (130') - Rezension von Remy Franck

Wer einen etwas scharfen Monoklang und ein nicht eben hoch aufgelöstes Farbbild in Kauf nimmt, wird reich entschädigt. Günther Rennert inszeniert Wolfgang Amadeus Mozarts Singspiel ‘Die Entführung aus dem Serail’ so wie es das Libretto vorgibt, in sensibler, liebevoll-humorvoller Art. Keine Hintergedanken gibt es, kein Symbolgesuche, sondern nur unbeschwerte Unterhaltung in dem stilisierten, pastellfarbenen Orient-Ambiente von Filippo Sanjust. Read More →

Dmitri Shostakovich: Die Hinrichtung des Stepan Razin, Zoya Suite, Suite über finnische Themen; Shentang, Bassbariton, Mari Palo, Sopran & Tuomas Katajala, Tenor, Lettischer Staatschor, Helsinki Philharmonic Orchestra, Vladimir Ashkenazy; 1 CD Ondine ODE12252; 3/13 (65') – Rezension von Remy Franck

Wenn von Stepan (Stenka) Razin die Rede ist, dann denken wohl viele Leute zunächst an das bekannte russische Volkslied ‘Stenka Razin’, das der Chor der Donkosaken weltberühmt gemacht hat. Der 1671 im Alter von 41 Jahren hingerichtete Stepan Razin war ein Ataman der Donkosaken und der Anführer eines Aufstandes gegen das russische Zarenreich. Dmitri Shostakovich schrieb 1964 eine kantatenähnliche Tondichtung mit dem Titel ‘Die Hinrichtung des Stenka Razin’ für Baritonsolo, Orchester und gemischten Chor. Die Tondichtung wurde lange vernachlässigt, aber es gibt mittlerweile ein halbes Dutzend Einspielungen davon. Read More →

Vor einem Gericht auf Bermuda beginnt heute ein Prozess, den die Luzerner ‘Stiftung Salle Modulable’ gegen den auf den Bermuda-Inseln beheimateten ‘Butterfield Trust’ angestrengt hat. Konkret geht es um 120 Millionen Schweizer Franken (97.500.000 Euro). Diese hatte der Kunstmäzen Christof Engelhorn 2007 für den Bau eines flexiblen Musiktheaters in Luzern versprochen und im ‘Butterfield Trust deponiert’. Nach Engelhorns Tod 2010 zog der Trust das Geld zurück. Mit dem Prozess versucht die ‘Stiftung Salle Modulable’ nun doch noch zu der versprochenen Geldsumme zu kommen. Unter den Zeugen, die aussagen werden, befinden sich auch Hubert Achermann und Michael Haefliger, Präsident bzw. Intendant des ‘Lucerne Festival’. Ein Urteil wird im ersten Quartal 2014 erwartet.

Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem KV 626; Johann Sebastian Bach: Kantate BWV 161; Rachel Yakar, Ortrun Wenkel, Kurt Equiluz, Robert Holl, Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, Concentus Musicus Wien, Nikolaus Harnoncourt; 1 DVD Arthaus Musik 107295; Bild 4:3; Stereo; Live 1981 (55') – Rezension von Remy Franck

Dieser Mitschnitt eines Allerheiligenkonzerts des Wiener Staatsopernchors zeigt sein Alter mehr im Bild als im Ton, obwohl Nikolaus Harnoncourt das Mozart-Requiem heute auch ganz anders dirigiert als an jenem 1. November 1981, wo die historische Aufführungspraxis alles andere als geläufig war. Daher scheinen auf Anhieb der Staatsopernchor sowie das auf historischen Instrumenten spielende Ensemble ‘Concentus Musicus Wien’ eigentlich so gar nicht zusammen zu passen. Auch die gestandenen Solisten sind alles andere als ‘historisch informiert’. Doch aufs Ganze gesehen funktioniert die Mixtur, und Harnoncourt entschlackt und revitalisiert Mozarts Musik ganz gut. Er verwendet die von Franz Beyer revidierte Süssmayr-Fassung. Read More →

José Carreras
(c) Deutsche José Carreras Leukämie Stiftung

Der 61-jährige österreichische Pop-Komponist Christian Kolonovits hat für José Carreras eine Oper geschrieben. Es soll eine tonale, aber auf Anhieb eher unverdaulich anmutende Mischung von Spätromantik, Stravinsky, Rock- und Pop werden. Read More →

Die Joan Sutherland Society in Sydney / Australien wird im Herbst 2014 unter der Leitung von Richard Bonynge den ersten ‘Elizabeth Connell Prize’ ausrichten. Das berichtet das Magazin ‘Limelight’. Die 2012 verstorbene südafrikanische Sopranistin Elizabeth Connell hat in ihrem Testament Geld für diesen Wettbewerb hinterlassen.  Sie verfügte ebenfalls, dass der Wettbewerb den dramatischen Sopranstimmen vorbehalten werden soll. Read More →

Johann Adam Hiller

An der Weimarer Franz Liszt-Hochschule für Musik  wird heute das Ende 2011 in einer Recyclinganlage vor dem Reißwolf gerettete Singspiel ‘Das Orakel’ von Johann Adam Hiller (1728–1804) uraufgeführt. Das zweiaktige Stück nach einem Libretto von Christian Fürchtegott Gellert gehört zu Hillers Frühwerken. Es ist lediglich im Klavierauszug überliefert. Für die anspruchsvolle Rekonstruktion der Partitur wurde Alexander Vaughn, Kompositionsstudent der Hochschule gewonnen. Read More →

Gustav Kuhn
Ph. T. Benz/Tirolerfestsp. Erl

Wagners ‘Ring’ und Anton Bruckner sind die Kernelemente der nächsten Tiroler Festspiele in Erl. Zum Schwerpunkt Bruckner heißt es in einer Pressemitteilung: « Immer wieder wichtiger Teil des Festspielrepertoires, ist die Auseinandersetzung mit seinen Symphonien eine logische Konsequenz der eigenen Arbeit und unseres Selbstverständnisses. » Read More →

Dmitri Shostakovich: Symphonie Nr. 4; Royal Liverpool Philharmonic, Vasily Petrenko; 1 CD Naxos 8.573188; 2/13 (64'59) - Rezension von Remy Franck

Shostakovichs Vierte Symphonie entstand in den Jahren 1934-1936 und zum großen Teil nach dem verhängnisvollen Artikel, in dem die Prawda den Komponisten mit dem Artikel ‘Chaos statt Musik’ gedemütigt hatte. Die Musik, die zwischen Aggressivität, Schmerz und aufmüpfiger Ironie hin und her pendelt, ist eines der ergreifendsten musikalischen Selbstbildnisse der Musikliteratur. Es ist die musikalische Umsetzung stalinistischen Terrors, es ist der Stimmungswechsel zwischen Barbarei, verletzter Intimität und Resignation. Read More →

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