Die reißerisch aufgemachte CD des österreichischen Geigers Johannes Fleischmann hat nur sehr indirekt etwas mit Hollywood zu tun, und der Titel sowie die effekthascherischen Fotos haben mich zunächst mehr irritiert als inspiriert. Glücklicherweise ist der Inhalt seriöser als die Hülle. Read More →
John Adams hat My Father Knew Charles Ives im Jahre 2003 für das San Francisco Symphony komponiert, das es unter Michael Tilson uraufgeführt hat. Die Hommage an Charles Ives ehrt auch Adams’ Vater: « Mein Vater fühlte sich wie Ives von der kontemplativen Philosophie der Neuengland-Trancendentalisten angezogen, insbesondere von Thoreau, dessen Bescheidenheit, Sparsamkeit und grimmige Unabhängigkeit er bewunderte, auch wenn er sie nicht immer nachahmen konnte. » Read More →
An einer Umfrage des Landesmusikrats Berlin zur Situation der freischaffenden Musikerinnen und Musiker in Berlin beteiligten sich bis heute 485 Berliner Musikschaffende. 29 % gaben an, durch die Corona-Krise keine berufliche Perspektive mehr zu sehen, 13% planen einen Berufswechsel oder haben bereits einen anderen Beruf ergriffen. Read More →
Die Ohren hat man bei Giltburgs Beethoven-Interpretationen immer auf. Im ersten Satz der Appassionata öffnen sich aber auch Mund und Augen, um alles aufzunehmen und zu bestaunen, was pianistisch geschieht. Die Rubati, die Crescendi, die Decrescendi, die Akzente, die Explosionen, die Eskapaden der rechten Hand, all das ist atemberaubend und elektrisierend. Read More →
Das Violinkonzert von Daniel Bjarnason leitet dieses Programm mit Musik isländischer Komponisten ein. Es ist ein extrem virtuoses, selbst in den ‘ruhigeren’ Teilen ruheloses, oft brodelndes Werk mit vielen ungewohnten Klangmerkmalen und noch ungewohnteren Kontrasten. Was Pekka Kuusisto während ca. 24 an flirrenden Klängen aus seinem Instrument herausholen muss, ist bemerkenswert. Read More →
Von der Krise auf dem CD-Markt wird seit vielen Jahren geredet. Und doch haben wir den Eindruck, dass im Bereich der klassischen Musik immer mehr Schallplatten aufgenommen werden und jedes Jahr auch neue Labels auf den Markt kommen. Eines der rezentesten heißt Alborada, vermarktet von einem in Besançon ansässigen Unternehmen, das von dem französischen Multimedia-Künstler Nino Laisné und dem Theorbisten Daniel Zapico gegründet wurde. Read More →
Mühsam schleppe ich meine Ohren durch die erste CD dieses Albums, die mit den Parsifal-Aufzügen. Langeweile pur, kein wirklicher Wagner-Atem, keine Wagner-Stimmungen. Nicht besser wird’s im Tristan-Vorspiel, das völlig uninspiriert vorbeifließt. Michelle DeYoung singt den Liebestod mit einer Kartoffel im Mund. Liebestod-Stimmung kommt keine auf. In ‘Das Schwert verhieß mir der Vater’ bringt Simon O’Neill bewundernswert brillante Spitzentöne zustande, aber im weiteren Verlauf der Szene schläft er ein. Read More →
Ein Konzert mit dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg (OPL) sorgte, nachdem öffentliche Veranstaltungen in Luxemburg trotz der andauernden Corona-Umstände wieder erlaubt sind, sicherlich nicht nur für Uwe Krusch von Pizzicato für ein befreites Aufatmen und Aufsaugen von auf der Bühne gelebter Kultur nach langer Durststrecke. Read More →
« Ein unabhängiger Geist, eine großzügige Frau, die auch einen Platz unter den großen Pianisten des 20. Jahrhunderts verdiente » – mit diesen Worten wird Hephzibah Menuhin von Bruno Monsaingeon charakterisiert. Nun hat der französische Filmemacher, der sowohl Hephzibah als auch ihrem berühmten Bruder Yehudi nahe stand, ihr zu Ehren eine Box von Warner Classics mit 9 CDs und 2 DVDs) kuratiert (0190295270315). Read More →
Nicholas Angelich spielt auf dieser ganzen Prokofiev-CD zunächst eine der interessantesten Sonaten von Prokofiev, seine Achte, die dritte Kriegssonate. Angelich verdeutlicht darin Prokofievs innere Trauer, aber auch sein Bemühen, mit Leichtigkeit die Situation angenehmer zu gestalten. Dabei spürt Angelich mit untrüglichem Gefühl des Komponisten Sinn für Klang und Farbe nach. Der Aufbau des Werkes ist kohärent und schlüssig. Read More →