In der Kategorie Video-Opera hat die ICMA-Jury eine Produktion ausgezeichnet, um die sich die Kritiker schon mal heftig gestritten haben: Die Fledermaus, inszeniert im Dezember 2023 in München von Barrie Kosky, mit Vladimir Jurowski am Pult sowie Sängern wie Diana Damrau, Georg Nigl, Martin Winkler und Katharina Konradi in den Hauptpartien des ikonischen Strauss-Werks. Jury-Mitglied Anastassia Boutsko (Deutsche Welle) hat Vladimir Jurovski – stellvertretend fürs Ensemble und Label – persönlich in München gratuliert und einige Fragen gestellt.

Vladimir Jurowski

Haben Sie sich über die ICMA-Auszeichnung gefreut?
Es hat mich schon sehr erstaunt, weil es gab ja nicht nur positive Kritiken für diese Produktion. Es gab auch Schelte, auch in Richtung Musik. Gerade die Münchner Kritiker schienen sich überhaupt nicht an der Art und Weise zu begeistern, wie ich Johann Strauss Musik versucht habe zu deuten. Ich habe manchmal das Gefühl, sie schweben in Erinnerungen an die längst vergangenen Zeiten, ohne tatsächlich noch zu wissen, wie das nun wirklich war. Read More →

Interview von Stefan Pieper mit der Violinistin und Komponistin über ihr Album Saiga-Antilope, kulturelle Verschmelzung und die Zukunft der Musik.

Viktoria Elisabeth Kaunzner
(c) Ilya Shirshov

Viktoria Elisabeth Kaunzner, mit Ihrem neuen Album sprengen Sie musikalische Grenzen. Es ist ein Album, das östliche und westliche Traditionen verschmilzt und klassische Konzertrituale hinterfragt. Ihr 30-köpfiges multinationales Ensemble UKOREVV wird dabei zum Labor für eine neue, grenzüberschreitende Musiksprache. Sie suchen offenbar auch jenseits der Musik nach Inspiration. Gerade waren Sie intensiv auf der Berlinale unterwegs?
Ja, ich habe die Gunst der Stunde beim Schopf gepackt und war in sieben Filmen in vier Tagen. Das Niveau hat mich überrascht – Filme aus Korea, Taiwan, Kanada und eine deutsch-französische Produktion. Read More →

Christian Øland
(c) Morten Albek

The Danish National Philharmonic Orchestra (Sønderjyllands Symfoniorkester) in Sønderborg (South Jutland) has announced that from the 2025/26 season, Christian Øland will take on the role of Chief Conductor. Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 3; Catriona Morison, Pueri Gaudentes, Prague Philharmonic Choir, Czech Philharmonic Orchestra, Semyon Bychkov; # Pentatone PTC5187363; Aufnahme 02. 2024, Veröffentlichung 07.3.2025 (102') Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

Mahlers 3. Symphonie, mit ihren Naturlauten, ihrer Begegnung mit den Tieren, dem Menschen und mit der Liebe startet mit Bychkov in einer kräftigen, pathetischen und letztlich sehr langweiligen Art. Zunächst scheint das den Abwärtstrend zu bestätigen, auf dem sich der Dirigent in seinem Mahler-Zyklus befindet. Read More →

Saiga-Antilope - Viktoria Elisabeth Kaunzner: Silk Road + Lucid Dreams + Jasmine Rice + Saiga Antelope – Violeta Dinescu: Roman Fleuve - Elena Kats-Chernin: Times of Rain and Sun - Claudia Montero: Concierto para violín y orquesta de cuerdas - Wolfgang Amadeus Mozart:  Adagio, K. 261; Viktoria Elisabeth Kaunzner, Violine, Universal Korean Organic Ensemble - Viktoria & Virtuosi (UKOREVV), Grace Kim, Gayageum; # Solo Musica SM437; Aufnahme: 02.2024, 10.2024, Veröffentlichung 07.03.2025 (dig.) - 02.05.2025(CD) - (68'40) - Rezension von Stefan Pieper ** (For English please scroll down)

Mit ihrem neuen Album Saiga-Antilope entwickelt die Geigerin und Komponistin Viktoria Elisabeth Kaunzner ein musikalisches Manifest von persönlicher Dringlichkeit. Die Emanzipation weiblicher Komponistinnen, der transkulturelle Dialog als Quelle künstlerischer Inspiration und ein ökologisches Bewusstsein, das Musik als Mittlerin zwischen Mensch und Natur versteht, bilden die Grundpfeiler ihres künstlerischen Anliegens. Read More →

John Weldon: The Judgment of Paris; Thomas Walker, Jonathan Brown, Helen Charlston, Kitty Whately, Aksel Rykkvin, Anna Dennis, Anna Cavaliero, Academy of Ancient Music, Julian Perkins; # AAM AAM046; Aufnahme 11.2023, Veröffentlichung 07.03.2025 (75’32) - Rezension von Guy Engels ** (For English please scroll down)

1701 geht John Weldon als Sieger aus einem Wettbewerb um die Vertonung von ‘The Judgement of Paris’ nach einem Libretto von William Congreve hervor. Die Geschichte handelt von dem inkognito als Hirten lebenden Paris, der auf Geheiß von Zeus den Wettstreit der Göttinnen Juno, Athene und Venus entscheiden soll. Read More →

Ludwig van Beethoven: 7 Variationen über Bei Männern, welche Liebe fühlen WoO 46 + Cellosonate Nr. 3 - Franz Schubert / Leopold Jansa: Die Taubenpost & Abschied aus Schwanengesang D. 957 + An die Musik D. 547 - Franz Schubert / August Lindner: Ständchen aus Schwanengesang D. 957 - Jan Hugo Vorisek: Variationen für Cello & Klavier op. 9; Ursina Maria Braun, Cello, Florian Birsak. Fortepiano; # Audite 97.829; Aufnahme 2024, Veröffentlichung 07.03.2025 (68'04) - Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

Wenn Ursina Maria Braun am Cello und ihr Klavierpartner Florian Birsak auf der Fortepiano-Kopie eines Jakob Bertsche-Instruments von ca. 1810 ihr Programm mit Beethovens Variationen ‘Bei Männer welche Liebe fühlen’ beginnen, dann ist die Freude beim Hörer sofort groß, denn die beiden spielen so fantasievoll und inspiriert, so kommunikativ und rhetorisch, dass man gebannt zuhört. Read More →

The French label Palais des Dégustateurs has just released an album with Bruckner's 9th Symphony conducted by Carlos Païta. Rémy Franck asked a few questions to the author of the libretto, André Hirt, and the producer, Eric Rouyer.

Carlos Païta

Bruckner’s 9th under Païta is one of the fastest, most dramatic and eccentric on the market. What led the conductor to immerse himself in this music?
AH: It’s true. I was able to see this by consulting my rather extensive collection of interpretations of this work, and I realized the obvious. This rapidity – but I don’t like this word, which means nothing other than what the score in principle demands and which remains formal – deserves rather the qualifier of urgency. On the one hand, there is something hasty, even a decision, that of a confrontation with death, for example, which haunts this work far more than joy. In fact, there is no joy here, which is strange for a confession of faith, since the work is dedicated to « To the good God »)… Read More →

Can Saraç
©️ Gregor Khuen Belasi

You became the winner of the ICMA Discovery Award for the year 2025, one of the most prestigious awards in the classical music world. How did this award make you feel?
First of all, I felt incredibly happy and privileged to be chosen among many talented young artists by so many esteemed professionals in the classical music world. I am very proud to be a part of the ICMA family whose members include the best classical musicians. It is also a great responsibility but I believe this exciting responsibility will be a driving force for future achievements. Read More →

Ein fünffaches Pianissimo, Kompositionen, die aus der Stille kommen und in der Stille enden, das alles ist auf dem neuen Album der Pianistin Alexandra Sostmann zu hören. Wie es heißt? Ganz klar: 'Aus der Stille'. Im Gespräch mit Beatrice Ballin erläutert sie, welche Bedeutung die leisen Stücke für sie haben.

Alexandra Sostmann
(c) Marco Borggreve

Aus der Stille: ein interessanter Titel für eine CD. Denn Musik hat zumindest akustisch eher wenig mit Stille zu tun. Aus welchem Grund haben Sie diesen CD-Titel gewählt?
(lacht) Nun… Musik kommt aus der Stille und geht in die Stille. Stille ist nicht nur Abwesenheit von Klang, sondern ein aktives Element, das die Struktur, die Ästhetik und Emotion der Musik beeinflussen kann. Stille erzeugt Spannungsmomente, die beim Publikum ein Gefühl der Erwartung erzeugen kann. Read More →

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