Sieben Tondichtungen für Klavier der luxemburgisch-bulgarischen Komponisten Albena Petrovic sind auf dieser CD zu hören. Sie entstanden zwischen 2013 und 2019. Surviving Bridges of Love ist für Klavier, Tibetische Klangschale und Tamburin komponiert. Es ist ein unbeschwertes Stück, im Gegensatz zu dem zweiten Werk, Insel der Versuchung (Island of Temptations), das der Pianistin Mangova gewidmet ist und die Klangmöglichkeiten des Klaviers in oft düsteren Formulierungen erforscht. Read More →
Obwohl Jean-Philippe Rameaus vor allem als einer der bedeutendsten französischen Opernkomponisten des achtzehnten Jahrhunderts gilt, enthält auch sein Werk für Tasteninstrumente alle Aspekte seiner so attraktiven und innovativen Tonsprache. Das Cembalo war für ihn ein regelrechtes Laboratorium, um die verschiedensten klanglichen und rhetorischen Möglichkeiten zu studieren. In seinen oft unerhört virtuosen Charakterstücken bediente er sich gerne außermusikalischer Sujets, wie es um die 150 Jahre später ein anderer, genauso innovativer Franzose tun sollte: Claude Debussy, der im Übrigen Rameau sehr verehrte. Von beiden hat der isländische Pianist Vikingur Olafsson einen aufregenden Mix zusammengestellt, in dem Rameau allerdings der Löwenanteil zukommt. Read More →
Da schaut man erst mal ungläubig auf die Spielzeiten: 14’17 » steht da für den ersten Satz, das Adagio aus Haydns 49. Symphonie. Das ist doppelt so viel als in den meisten Interpretationen. Und wenn die Musik dann beginnt, schafft Barbara Hannigan ab den ersten Takten eine Situation von Trauer, Hoffnungslosigkeit und Verlust, wie ich sie noch nie in dem Stück erlebt habe. Read More →
Die junge Pianistin Sophie Pacini hat eine enge Beziehung zu Beethoven. In einem Beitrag für Pizzicato untersucht sie die Bedeutung der Stille im Zusammenhang mit der Taubheit des Komponisten und der gegenwärtigen Corona-Krise: « Wir haben angefangen, uns vor der Leere zu fürchten, die einsetzen würde, wenn wir nicht mehr ständig beschallt werden, wenn wir nicht mehr ständig unsere Gedanken von den menschlichen, uns täglich umgeben Ängsten ablenken können. » Den ganzen Beitrag können sie hier lesen.
Ist diese Zeit gerade eine eindringliche Botschaft an uns? Will Beethoven gerade deutlicher zu uns durchdringen, als durch das zirkulierende, permanent-Spiel seiner Werke? Brauchen wir Taubheit für das Werte-Verständnis von Anhörung? Read More →
Das zum Tauftag Beethovens am 17. Dezember 2019 gestartete Videoblog Beethoven32.com des Pianisten Boris Giltburg ist nun auch in einer deutschsprachigen Version online. Giltburg, der 2013 den Ersten Preis beim renommierten Brüsseler Königin-Elisabeth-Wettbewerb gewann, hat sich vorgenommen, bis zum Neujahrstag 2021 alle 32 Klaviersonaten Beethovens einzustudieren und die Interpretationen – professionell gefilmt und mit state-of-the-art-Tontechnik mitgeschnitten – via YouTube kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Read More →
Das Leipziger Label Accentus startet in Partnerschaft mit dem Gewandhaus zu Leipzig und dem Opernhaus Zürich ‘Online-Spielpläne’, um die konzertlose Zeit etwas zu überbrücken und die Musik zu den Leuten nachhause in die Wohnzimmer zu bringen, teilt das Label mit. Die Streaming-Spielpläne der beiden Häuser speisen sich komplett aus Accentus-Produktionen. Read More →
Es ist nicht zum ersten Mal, dass sich Christoph Eschenbach erfolgreich für Paul Hindemith einsetzt, dessen Kammermusiken er über alle bloß strukturellen Überlegungen hinaus ungewöhnlich spannend musizieren lässt. Hier blühen Hindemiths Ideenfülle und Klangphantasie vollständig auf. Read More →
Der Schutzengel von Peteris Vasks stellt einen wichtigen Bezug für ihn dar, da dieser aus seiner Sicht rege für ihn tätig sein musste und sogar der Gefahr der Überforderung ausgesetzt war. Diese Sicht erklärt sich aus den langen Jahren der sowjetischen Unterdrückung von Vasks lettischer Heimat, dem von ihm so benannten ‘sowjetischen Volksgefängnis’. Read More →
Weinbergs Zweite Streichersymphonie entstand 1946. Sie ist klassisch in der Form, mit drei Sätzen, einem Allegro Moderato, einem Adagio und einem Allegretto. Anna Duczmal erfasst die Stimmungsbreite des ersten Satzes sehr gut, und wenn man glaubt, die Musik sei leicht und unbeschwert, dann braut sich ein Unwetter zusammen, ehe sich die Musik immer mehr zurückzieht. Read More →