Pizzicato-Mitarbeiter Alain Steffen hatte in den letzten Jahren mehrfach die Gelegenheit, persönliche Interviews mit Mariss Jansons zu führen, den er selbst für einen der besten, authentischsten und charismatischsten Dirigenten der Gegenwart hielt. Pizzicato bringt nun als Nachruf Auszüge aus zwei Interviews, die Alain Steffen mit dem lettischen Dirigenten geführt hat. Das erste stammt aus dem Jahre 2004 und das zweite von März 2017. Dieses ist Bestandteil des Buches 'Let’s talk about: Pittsburgh Symphony Orchestra & Manfred Honeck' (2019) ist. Die Publikation erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Rombach Verlags, Freiburg.

Mariss Jansons
Photo: BR

Herr Jansons, Sie sind zurzeit Chefdirigent von zwei renommierten europäischen Orchestern, dem Concertgebouw Orkest und dem Symphonieorchester des bayerischen Rundfunks. Wo liegen für Sie die Unterschiede und Stärken beider Ensembles?
Für eine tiefgehende Analyse ist es für mich noch zu früh. Aber mit dem Concertgebouw arbeite ich bereits seit 20 Jahren als Gastdirigent. Dieses Orchester besitzt einen sehr raffinierten Klang und eine ungeheure Transparenz. Das hat sehr viel mit seiner Tradition und dem Repertoire zu tun. Read More →

Massenet: Werther (Pourquoi me réveiller, ô souffle du printemps?) + Manon (Instant charmant … En fermant les yeux); Donizetti: L'elisir d'amore (Una furtiva lagrima) + Lucia di Lammermoor (Tombe degli avi miei … Fra poco a me ricovero); Gounod: Roméo et Juliette (L'amour! l'amour! oui, son ardeur a troublé, Ah! lève-toi, soleil!); Verdi: La Traviata (Lunge da lei, De' miei bollenti spiriti) + Rigoletto (Ella mi fu rapita!) + Luisa Miller (Oh! fede negar potessi - Quando le sere al placido); Tchaikovsky: Eugen Onegin (Kuda, kuda, kuda vi udalilis); Gounod: Faust (Quel trouble inconnu me pénètre? …Salut! Demeure chaste et pure); Godard: Dante (Ah! De tous mes espoirs, Tout est fini; Berlioz: La Damnation de Faust (Nature immense, impénétrable et fière; Puccini: La Bohème (Che gelida manina); Benjamin Bernheim, Tenor, Prague Philharmonia, Emmanuel Villaume; 1 CD Deutsche Grammophon 4836078; Aufnahmen 2018/2019, Veröffentlichung 11/2019 (63'17) - Rezension von Remy Franck

Im 21. Jahrhundert hat es noch nicht besonders viele gute Tenöre im lyrischen Fach gegeben, und wer wirklich gute Interpreten in diesem Fach hören wollte, musste auf Aufnahmen aus dem 20. Jahrhundert zurückgreifen. Die manchmal angekündigten XY-Nachfolger haben sich ausnahmslos als früh verbrannte Flops erwiesen. Benjamin Bernheim wurde nicht als ‘Nachfolger’ angekündigt und macht seit einigen Jahren eine sicher und klug geführte Karriere, die ihn vor dem frühzeitigen Verbrennen bewahrt hat. Mit 34 dringt er jetzt an die Spitze vor. Read More →

Antonin Dvorak: Klaviertrio Nr. 4; Dmitri Shostakovich: Klaviertrio Nr. 1; Mieczyslaw Weinberg: Klaviertrio op. 24; Trio Karénine (Paloma Kouider, Klavier, Fanny Robilliard, Violine, Louis Rodde, Cello); 1 CD Mirare MIR472; Aufnahme 05/2019, Veröffentlichung 10/2019 (69:36) – Rezension von Uwe Krusch

Auf die östliche Seite Europas hat sich das junge französische Klaviertrio Karénine begeben. Das gilt bei der aktuellen Einspielung nicht nur für ihren Namen, der von der Titelheldin Anna Karenina aus Tolstois Roman und deren Lebensleidenschaft und Energie geprägt ist, sondern auch für das neue Programm. Mit dem Dumky Trio von Dvorak und den beiden Erstlingen von Shostakovich und Weinberg haben sie Werke zusammengefügt, die sich allesamt auch dadurch auszeichnen, dass ihre Komponisten immer das volksmusikalische Element im Ohr und damit auch beim Komponieren in der Feder hatten. Read More →

Berg: Vielgeliebte, schöne Frau + Ferne Lieder + Wo der Goldregen steht; Frankel: The Rest; Copland: The Little Horses + At the River; Britten: The Salley Gardens + Greensleeves + The Ash Grove; Vaughan Williams: The Twilight People +Tired + Silent Noon + In the Spring; Tawadros: Beauty is Life; Andreas Scholl, Countertenor, Tamar Halperin, Klavier, Joseph Tawadros, Oud; 1 CD Modern Recordings 538547092; Aufnahme ?, Veröffentlichung 11/2019 (o.A.) - Rezension von Norbert Tischer

Countertenor Andreas Scholl und seine Frau, die israelische Pianistin Tamar Halperin, haben ein Album mit einer Auswahl traditioneller Volkslieder aufgenommen, die von Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Alban Berg, Benjamin Britten, Aaron Copland oder Ralph Vaughan Williams neu arrangiert wurden. Daneben enthält das Album auch zwei Lieder von jungen Komponisten, Ari Frankel und Joseph Tawadros, der bei dieser Aufnahme auch Halperin & Scholl mit seiner Oud begleitet. Read More →

Mariss Jansons

Latvian conductor Mariss Jansons has died last night at his home in St. Petersburg. He was 76 years old. Jansons was suffering from heart disease and had cancelled most of his concerts during the last year. In October 2019, after a six-month pause, he briefly returned to the conductor’s podium with the Bavarian Radio Symphony Orchestra. He conducted one concert at Carnegie Hall in New York but had to cancel the second one. Read More →

Supersonic - Facce d'Amore; Arien von Cavalli, Boretti, Bononcini, Händel, Orlandi / Mattheson, Predieri, Matteis, Conti, Hasse; Jakub Jozef Orlinski, Countertenor, Il Pomo d’Oro, Maxim Emelyanychev; 1 CD Erato 9029542338; Aufnahme 03/2019, Veröffentlichung 11/2019 (76'35) - Rezension von Remy Franck

Facce d’amore, Gesichter der Liebe, ist das zweite Soloalbum des Countertenors Jakub Jozef Orlinski. Mit nicht weniger als acht Weltersteinspielungen besteht das Programm, so der Sänger, aus « Opernarien, die eine Geschichte erzählen und ein musikalisches Bild eines männlichen Liebhabers in der Barockzeit zeigen. Sie konzentrieren sich auf ganz andere Aspekte der Liebe – nicht nur die positive Seite, wie die freudige oder erwiderte Liebe, sondern auch die Seite, auf der die Charaktere von Wut oder gar Wahnsinn besessen sind. » Read More →

Hector Berlioz: Symphonie fantastique; Les Siècles, François-Xavier Roth; 1 CD Harmonia Mundi HMM902644; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 25/10/2019 (65') - Rezension von Remy Franck

Nach einer ersten Einspielung mit Les Siècles im Jahre 2009 (Actes Sud) hat François Xavier Roth die Symphonie Fantastique erneut auf den Leisten genommen. Das Resultat ist phänomenal. Read More →

John Axelrod
(c) Bruno Fidrych

The Kyoto Symphony Orchestra has announced a new musical team to take over in April 2020. Junichi Hirokami will become the orchestra’s 13th Chief Conductor & Artistic Advisor and the American John Axelrod, Principal Guest Conductor. At the same time KSO will change its English name from Kyoto Symphony Orchestra to City of Kyoto Symphony Orchestra.

Donald Runnicles
(c) Simon Pauly

There is trouble at the Grand Teton Music Festival (GTMF): After the management did not re-invite three musicians to the Festival Orchestra, the GTMF Players’ Committee launched an online petition calling for the reinstatement of the three. A press release names the three musicians as former Pittsburgh Symphony Orchestra principal second violinist Jennifer Ross, Apollo’s Fire Baroque Orchestra principal violist Kristen Linfante and Atlanta Symphony Orchestra bassoonist and contrabassoonist Juan de Gomar. The latter two musicians serve on the GTMF orchestra’s Players’ Committee and all three have a long association with the festival. Read More →

Themes and Variations; Robert Schumann; Symphonische Etüden op. 13; Sergei Rachmaninov: Corelli-Variationen op. 42; Nikolai Kapustin: Variationen op. 41; Anna Kavalerova, Klavier; 1 CD Solo Musica SM 324; Aufnahme 05/2019, Veröffentlichung 11/2019 (57'42) - Rezension von Remy Franck

Warum geht Anna Kavalerova so unbarmherzig hart mit Schumann um? Die Etudes symphoniques werden sehr sachlich und trocken, streng und schmucklos gespielt, eigentlich nicht besonders inspiriert und schon gar nicht inspirierend. Rachmaninovs Corelli-Variationen profitieren von mehr Farben, aber manchmal findet sich auch in diesem Stück eine etwas starre Rhythmik. Boris Giltburg hat in dieser Komposition viel mehr aus der Musik herausgenommen, mehr Fantasie, mehr Erregung einerseits, mehr Poesie andererseits. Kavalerovas Spiel ist mir einfach zu ernst. Read More →

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