Der der sexuellen Belästigung beschuldigte Placido Domingo, der die gegen ihn gerichteten Vorwürfe nie komplett abgestritten, sondern im Lichte der heute veränderten Sitten nur relativiert hat, wurde am Sonntag bei einer konzertanten Aufführung von Verdis Luisa Miller in Salzburg mit Standing Ovations gefeiert. Beobachtern zufolge ging es dabei eher um eine Sympathiekundgebung für den Mann als um Applaus für den ohnehin nicht mehr besonders guten Sänger.

Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1; Frédéric Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 + 14 Walzer; Bella Davidovich, Klavier, Moscow Philharmonic Orchestra, Moscow Radio Symphony Orchestra, Arvid Jansons; 2 CDs Melodiya MELCD1002584; Aufnahme 1960-1963, Veröffentlichung 08/2019 (122'25) – Rezension von Remy Franck

1949 teilte sich die aus Baku stammende Pianistin Bella Davidovich (angeblich auf Druck der Sowjets) den Ersten Preis beim internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau mit der Polin Halina Czerny-Stefanska. Und Chopin blieb in der langen Karriere der Künstlerin ein wichtiger Komponist. Das russische Label Melodiya hat drei Aufnahmen zusammengestellt, die Davidovich in den 1960er-Jahren noch in der Sowjetunion einspielte, also lange bevor sie ihrem Sohn, dem Geiger Dmitry Sitkovetsky, in die Vereinigten Staaten folgte und die amerikanische Nationalität annahm. Read More →

Mieczyslaw Weinberg: Sonaten für Viola solo Nr.1-4; Viacheslav Dinerchtein, Viola; 2 CDs Solo Musica SM 310; Aufnahmen 2015 - 2017, Veröffentlichung 07/2019 (94'03) – Rezension von Uwe Krusch

Mit Solosonaten für alle vier Streichinstrumente hatte Weinberg für sich einen Bereich gefunden, dem er viel Aufmerksamkeit schenkte. Für die Bratsche sind so vier Werke entstanden, die der Komponist alle erst in späten Jahren, drei sogar in Staraya Ruza, seinem Alterssitz, schrieb. Sie weisen neben teilweise höchsten spieltechnischen Anforderungen und ungewohnten Techniken die für diesen Komponisten typische Charakteristik sowie Strenge und Ernsthaftigkeit auf. Fröhliche Passagen blitzen höchstens auf. Vielfach hat er später die Satzbezeichnungen gestrichen und nur Metronomangaben beibehalten. Read More →

Kirill Petrenko
(c) Alfonso Salgueiro

Rund 35.000 Zuhörer kamen am Samstagabend zu der Open Air-Aufführung Ludwig van Beethovens Symphonie Nr. 9 durch die Berliner Philharmoniker unter ihrem neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko am Brandenburger Tor in Berlin. Das Konzert war Teil der Feiern zum 30. Jahrestag des Mauerfalls. Read More →

Acht Verdi-Sängerinnen
Stimmen zu vergleichen ist immer interessant. Orfeo gibt uns die Gelegenheit dazu mit dem Doppelalbum Verdi Heroines, wo eine gute Mischung aus bekannten und weniger bekannten Arien erklingt. Die Sängerinnen sind Julia Varady, Grace Bumbry, Krassimira Stoyanova, Marjana Lipovsek, Agnes Baltsa, Ghena Dimitrova, Maria Dragoni und Iliena Cotrubas, was uns ganz verschiedene Timbres und verschiedene Interpretationsansätze entdecken lässt. Obwohl es in dem gut zusammengestelltem Programm keine Enttäuschung gibt, stechen doch Krassimira Stoyanova, Agnes Baltsa und Julia Varady hervor. (Orfeo MP1904) –  ♪♪♪♪ Read More →

It has been often said: Trump is the most unmusical president of the United States. So, he will probably be bored, when at the opening dinner of the G7 summit, some artists of the Festival Ravel, violinist Renaud Capuçon, pianist Jean-François Heisser and the choir Oldarra will perform works by Maurice Ravel. French newspaper Le Figaro first informed about this event.

Wolfgang Amadeus Mozart: Flötenquartette; Karel Velter, Traversflöte, Pablo Valetti, Violine, Peter Biely, Viola, Petr Skalka, Cello; 1 SACD Ars Produktion 38 285; Aufnahme 06/2018, Veröffentlichung 06/09/2019 (63'16) – Rezension von Uwe Krusch

Ein bürgerlicher Auftraggeber aus Mannheim, der Amateurflötist Ferdinand De Jean, hatte Flötenwerke, Konzerte und Quartette, bei Mozart bestellt. Zwar schaffte der Komponist nicht alle der georderten Werke und musste sich deshalb auch mit einem geringeren Honorar zufrieden geben, aber er konnte die Kompositionszeit nutzen, um im Hause Weber den Schwestern nahe zu sein. So mag auch seine Bemerkung, die Arbeit an den Quartetten fiele ihm schwer und er brauche mehr Zeit dafür, eher als Ausrede an den Vater zu lesen sein, als dass er wirklich keine Lust auf Flötenkompositionen hatte. Read More →

Daniel Harding
(c) Julian Hargreaves

British conductor Daniel Harding, 43, told the Spanish newspaper El Pais that he plans a one year sabbatical as conductor to become a commercial pilot. “I have recently been awarded my commercial pilot’s licence, and in the Spring of this year I will join Air France as a co-pilot  … so for the 2020-21 season I will take a sabbatical from conducting to dedicate myself 100% to flying, » he said in the interview. Read More →

Sergey Taneyev: Suite de Concert, op. 28; Nikolai Rimsky-Korsakov: Fantasie über zwei russische Themen op. 33; Annelle K. Gregory, Violine, Kviv Virtuosi Symphony Orchestra, Dmitry Yablonsky; 1 CD Naxos 8.579052; Aufnahme 04/2018, Veröffentlichung 08/2019 (59'48) - Rezension von Remy Franck

Sergey Taneyev (1856-1915) war Tchaikovskys Nachfolger am Moskauer Konservatorium und zählte u.a. Scriabin und Rachmaninov zu seinen Schülern. Seine nicht immer besonders charakteristische Musik verlangt gute und engagierte Interpreten. Dieses Engagement kann man der jungen amerikanischen Geigerin Annelle K. Gregory nicht absprechen, aber es findet sich nicht im Orchester, dem es erheblich an Dynamik und Farben fehlt. Man muss nur zur Oistrach-Aufnahme mit dem Philharmonia Orchestra unter Nikolai Malko greifen, um zu hören, was in Kiev alles an Prägnanz, Detailarbeit und Feinzeichnung fehlt. Read More →

Leonard Bernstein: Serenade für Violine, Streicher, Harfe, Percussion; Hans Gal: Concertino für Violine & Streicher, Joseph Kaminski: Konzert für Violine und Symphonieorchester; Erez Ofer, Violine, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Frank Beermann, Omer Meir Wellber; 1 CD Hänssler Classic HC19020; Aufnahmen 02/2016 + 06-07/2017, Veröffentlichung 23/08/2019 (74'55) – Rezension von Uwe Krusch

Von einem noch romantisch verhafteten Grundton bei Hans Gal über eine die Tonalität überschreitende Anlage bei Joseph Kaminski bis hin zur Serenade von Leonard Bernstein, die auch Elemente von Jazz und Musical aufgreift, reicht der Bogen auf dieser CD. Die jüdische Abstammung ist allen drei Komponisten gemein, wobei Gal und Kaminski zu denen gehören, die wegen der Nationalsozialisten in die Emigration gehen mussten und das rechtzeitig taten. Bernstein, der bereits in den USA geboren wurde, musste diesen Schritt nicht tun. Read More →

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