Ende 2016 hat das Bach-Archiv Leipzig die autographe Partitur der 1724 erstmals öffentlich aufgeführten Kantate ‘O Ewigkeit, du Donnerwort’ von Johann Sebastian Bach angekauft. Mit einem Festakt im Leipziger Rathaus wurde heute die Rückkehr der Handschrift gefeiert, die ein wertvoller Baustein für die Erforschung von Bachs Schaffensweise und Revisionstätigkeit ist.
Die 1,98 Millionen Euro teure Handschrift konnte dank der Unterstützung des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Stadt Leipzig, des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), der Kulturstiftung der Länder, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Leipzig sowie privater Spender von der Paul Sacher Stiftung (Basel) erworben werden.
Die Kantate ‘O Ewigkeit, du Donnerwort’ eröffnet Bachs zweiten Leipziger Jahrgang von Kirchenstücken. Das ebenfalls im Bach-Archiv Leipzig aufbewahrte originale Aufführungsmaterial des Thomanerchores und die handschriftliche Partitur der Kantate sind durch den Ankauf nach 267 Jahren wieder in Leipzig vereint.
Die nun für die Sammlung des Bach-Archivs erworbene umfangreiche Partitur ist für die Erforschung der Schaffensweise und Revisionstätigkeit Bachs außerordentlich wertvoll.
Prof. Dr. Peter Wollny, Direktor des Bach-Archivs Leipzig: « Auf jeder Seite erkennen wir die konzentrierte, beständig nach der bestmöglichen Formulierung eines musikalischen Gedankens suchende Arbeitsweise des Komponisten. Das Studium der Handschrift regt dazu an, die Entstehungsgeschichte von Bachs Choralkantaten-Jahrgangs erneut zu durchdenken; sie hilft uns, Bachs Kunst besser zu verstehen.«