Johann Sebastian Bach: Konzert für Violine und Orchester E-Dur BWV 1042 + Konzert für Violine und Orchester d-Moll BWV 1052R + Konzert für Oboe, Violine und Orchester BWV 1060R + Prélude aus der Cello Suite Nr. 1 BWV 1007 + Arie Erbarme dich, mein Gott, um meiner Zähren Willen! aus der Matthäus-Passion BWV 244 + Badinerie aus der Orchestersuite Nr. 2 BWV 1067 + Sicilienne aus der Flötensonate Es-Dur BWV 1031; Nemanja Radulovic, Violine, Viola, Sébastien Giot, Oboe, Philippe Jaroussky, Countertenor, Stéphanie Fontanarosa, Cembalo, Double Sens; # Warner Classics 5021732399540; Aufnahme 01.2024, Veröffentlichung 25.10.2024 (61'22) – Rezension von Pál Körtefa ** (For English please scroll down)

Zwei Violinkonzerte, ein Doppelkonzert mit Violine und Oboe sowie teilweise für Violine bearbeitete bekannte einzelne Sätze von Johann Sebastian Bach stellt Nemanja Radulovic in seiner Sicht vor. Für einen Satz aus einer Cello Solosuite greift er auch zur Bratsche. Das von ihm 2008 gegründete Ensemble Double Sens mit einigen seiner Lieblingsmusiker aus Frankreich und Serbien stellt dazu sowohl die Solisten wie auch die Formation.

Die aufgezeichneten Werke werden in flüssigen Darstellungen angeboten, die durch behändes und ordentliches Spiel gekennzeichnet sind. Auf Mätzchen und Affekte wird verzichtet, so dass man insoweit von einer passenden Herangehensweise sprechen darf. Vereinzelte Momente wirken geringfügig verhuscht.

Als Gast darf man Philippe Jaroussky hören. In der Arie ‘Erbarme dich, mein Gott, um meiner Zähren Willen!’ aus der Matthäus-Passion für Alt, Violine und Continuo lässt er in gewohnter Weise seine Gestaltungsmöglichkeiten erkennen. Makellos in der Technik kann er Feinheiten zeigen, die hier allerdings punktuell über das schlichte Maß der protestantischen Gestalt der Musik hinausreichen. Die immense Selbstverständlichkeit seiner Darstellung schmälert das aber nicht. Im digitalen Angebot gibt es diese Arie zusätzlich noch ein einer rein instrumentalen Version zu hören.

Insgesamt bieten die Einspielungen allerdings nichts, weswegen man sie hören muss. Sie sind weder besonders gut, noch reizen sie zum Widerspruch wegen Abgeschmacktheiten, was man bei diesem extrovertierten Künstler vielleicht hätte befürchten können. Auf diese Aufnahme kann man auch einfach verzichten.

Nemanja Radulovic presents two violin concertos, a double concerto with violin and oboe as well as well-known individual movements by Johann Sebastian Bach partially arranged for violin. He also takes up the viola for a movement from a cello solo suite. The ensemble Double Sens, which he founded in 2008 with some of his favorite musicians from France and Serbia, provides both the soloists and the formation.

All the recorded works are offered in fluid performances characterized by deft and orderly playing. There is no fuss or affectation, so that one can speak of a suitable approach in this respect. Occasional moments seem slightly hushed.

Philippe Jaroussky can be heard as a guest. In the aria ‘Erbarme dich, mein Gott, um meiner Zähren Willen!’ from the St. Matthew Passion for alto, violin and continuo, he demonstrates his usual creative potential. His technique is flawless and he is able to show subtleties which here occasionally go beyond the simple dimensions of the Protestant form of the music. However, this does not detract from the immense naturalness of his performance. A purely instrumental version of this aria is also available in the digital version.

Overall, however, the recordings offer nothing that makes them worth listening to. They are neither particularly good nor do they provoke objections on the grounds of distastefulness, which one might have feared with this extroverted artist. You can simply do without this recording.

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