Bachs Musik der von anderen Komponisten gegenüberzustellen hat schon öfter zu interessanten Aufnahmen geführt. Der belgische Pianist Julien Libeer stellt Bachs Wohltemperiertes Klavier (Buch 1) in einen Dialog mit seinen Nachkommen, von Mozart bis Ligeti. Unter Beibehaltung der tonalen Struktur des Wohltemperierten Klaviers (von C-Dur nach h-Moll in 24 Schritten) folgt auf jedes Präludium und jede Fuge in Dur ein Stück in der entsprechenden Molltonart von einem Komponisten, der von Bachs besonderer Schreibweise beeinflusst wurde.
Das ist eine Besonderheit dieser Produktion. Die zweite ist das verwendete Klavier. Es ist ein Chris Maene-Flügel, bekannt für eine besonders geglückte Verbindung von alten und neuen Klavierbaumethoden. Hauptmerkmal dieses erstmals von Daniel Barenboim benutzten Klaviers ist die Parallelbesaitung, wie sie das alte Hammerklavier hatte.
Libeer gelingt darauf ein klanglich sehr klares Spiel, das reich an Klangfarben und dynamischen Nuancen ist und den Dialog zwischen Bach und den jüngeren Komponisten sehr spannend werden lässt.
Tatsächlich haben wir es hier mit einem schillernden und abwechslungsreichen Recital zu tun, das sowohl technisch wie auch interpretatorisch nichts zu wünschen übrig lässt.
Juxtaposing Bach’s music with that of other composers has often led to interesting recordings. Belgian pianist Julien Libeer places Bach’s Well-Tempered Clavier (Book 1) in dialogue with works of various composers, from Mozart to Ligeti. Maintaining the tonal structure of the Well-Tempered Clavier (from C major to B minor in 24 steps), each prelude and fugue in major is followed by a piece in the corresponding minor key by a composer influenced by Bach’s particular writing style.
That is one distinctive feature of this production. The second is the piano used. It is a Chris Maene grand piano, known for a particularly successful combination of old and new piano manufacturing methods. The main feature of this piano, first used by Daniel Barenboim, is its totally parallel strung structure, as the old fortepiano had.Libeer succeeds in playing on it with great tonal clarity, rich in timbres and dynamic nuances, making the dialogue between Bach and the younger composers very exciting. In fact, we have here a dazzling and varied recital that leaves nothing to be desired, both technically and interpretatively.